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Vollständige Version anzeigen : Convenience-Produkte: Eure Meinung?


muadib
30.08.2005, 09:21
Hallo miteinander.

Convenience – Produkte sind zur Zeit ja ziemlich auf dem Vormarsch.
Nicht nur in der Gastronomie sondern auch in den Privatküchen. Angeblich gibt es bei Qualität und Geschmack keine Abstriche mehr gegenüber der Selbstzubereitung. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann dürfte das Kochen und Zubereiten von Speisen in ein paar Jahren wohl um einige Schritte verkürzt werden. Neulich habe ich im Internet bereits frisch geschälten Knoblauch entdeckt.
Was meint Ihr? Spart man sich da mühsame Arbeit oder geht ein Stück Wissen und Kultur verloren?

black-brown-white
30.08.2005, 12:42
Hallo muadib,
ist ein interessantes Thema und wahrscheinlich lehnen es viele von Vorne herein ab. Ich aber bin der Ansicht, dass man immer genau schauen sollte.
Ich kann mich noch an so manche Versuche berühmter Spitzenköche erinnern, Ihren Namen und ihre Konzepte in den Dienst von Tiefkühlfertigprodukten zu stellen. Hab den Eindruck, dass dies nicht ganz so funktionierte. Allerdings sind diese Versuche meist schon realtiv alt und ergeben daher kaum eine Basis für eine aktuelle Betrachtung.
Wie du schon meintest, diese Produkte sind immer mehr auf dem Vormarsch und manchmals, muss ich sagen ärgert es mich schon, wenn ich statt echtem Spinat nur mehr jenen aus dem Kühlfach vorfinde, zumindest im Supermarkt.
Nun ist aber gerade Spinat eines der besten Beispiele dafür, dass Tiefkühlkost nicht immer ungesünder sein muss, als frische Produkte.
Die Oxalsäuren, die sich nach der Ernte relativ schnell bilden und speziell für Kinder gar nicht so gesund sind, wie immer dargestellt, stellen sich bei den sofort gefrohrenen Spinatblättern nicht so stark ein.
Auch die Erbse verliert schnell Wirkstoffe wenn man sie nicht sofort verzehrt, ...
Das waren jetzt durchaus positive Beispiele, aber unter Convinience Food (CF) versteht man ja hauptsächlich Pizza, ...
Vor allem Pizza kann man schnell und ohne auftauen, frisch zubreiten, sofern man auf einen fertigen Pizzateig zurückgreifft. Also ein Halb-CF gegenüber einem Voll-CF, je nach Definition.
Selbst absolute Spitzenköche greiffen beim Blätterteig auf Fertige zurück, denn der Aufwand wäre sonst enorm. Ich habs auch mal versucht und musste feststellen, dass mein Teig viel fetter war, als erhofft und gegenüber einem guten Fertigteig auch nicht so viel besser war. Den Aufwand ersparen sich sicher viele.
Wenn es um Fertigessen, alle Gyros, Fischpfanne,... geht wird die Sache komplizierter, vor allem weil sie besonders stark von den Zusatzstoffen bestimmt sind, wie eben auch die fertige Pizza und vieles mehr.
Sind die nicht zu finden, denke ich warum nicht.
Ich persönlich bin, wie der Nordeutsche sagt ziemlich krüsch, also heikel und mir schmecken sowieso kaum Vorpräpariertes, wegen der Zusammenstellung, zumeist.
Aber wenn es schnell gehen soll und künstliche Zusatzstoffe fehlen, sowie kein übergrosser Anteil an Fett und überflüssigen Gewürzen darin vorkommt, warum nicht.
Ich hab aber leider noch nie CF gegessen, die mir schmeckte, wenn man von erwähnten Spinat, Blätterteig und den Erbsen absieht.
Am meisten stört mich die lappige Konsistenz vieler Produkte.
Wenn aber echte Spitzenköche ihre Ideen einsetzten und einen hohen Qualitätsstandard beiten könnten, was ich aus meiner Sicht für technisch möglich halte, dann würde ich es auch gerne mal versuchen.
Wie viele von uns wollten gerne mal zur fat duck, oder el Bulli und wie lange muss man auf so ein Erlebnis warten?
Wenn so manches, der wahrscheinlich einfacheren Gerichte demokratisiert würden, dann würde ich es zummindest mal probieren.
Natürlich ersetzt dies kaum die Athmosphäre der Genannten und sicherlich auch nicht die dortige Qualität, aber Adria Ferran verkauft tatsächlich manche Produkte in Massenanfertigung, die aus seiner Küche stammen.
Ich hab den Eindruck, der mich auch täuschen mag, dass zusehr auf die billige Küche geachtet wird und kaum einer einen qualitativen Vorstoss wagt.
Frosta hab ich mal probiert, die ja behaupten keine Geschmacksverstärker zu benutzen und muss leider gestehen, dass mir die Gemüsepfanne eher fade vorkam. Ich hätte auch nachwürzen können, aber so ganz war weder die Konsistenz, noch die Mischung. Manche Bestandteile waren einfach noch kaum aufgetaut, während andere Teile schon übergar waren.
Der Faktor der hier hauptsächlich bei all diesen Produkten zum Tragen kommt ist: Zeit!
Wer also wenig Zeit hat, dem sollte eine gewisse Auswahl geboten werden, wer sie aber hat sollte sich doch selber die Mühe machen.
Das Argument, das Fertigessen billiger ist, kann ich so nicht nachvollziehen, das hängt wahrscheinlich stark davon ab, was man kochen möchte und was ich sowieso daheim habe. Wenn ich Mehl extra kaufen muss, weil ich es nicht daheim habe, dann wird es teuerer als wenn ich die paar Löffel aus der bestehenden Packung nehme.
Für Profis ist Zeit natürlich auch Geld, sprich hier ist es schon eher eine strategische Entscheidung, ob jemand wirklich alles selber machen will und sich dies dann auch im Preis niederschlagen darf.
Nachdem Arbeitszeit immer teurer wird, von 1- EuroJoblern mal abgesehen,
denke ich werden viele zunehemdn darauf zurückgreiffen. Ich bin kein Kochprofi, sondern Schokoladenhändler und somit nur interessierter Laie.
Einen Punkt allerdings muss ich noch besonders heraus stellen:
gehärtete Fette.
Diese Tarnsfette sind nachgewiesener Massen mehr als ungesund und peppen heutzutage leider viel zusehr unser Essen auf. Ob in Keksen, vielen Schokoladen, oder eben in Tiefkühlpizza, sie tragen sicherlich nicht zu einer gesundheitsfördernden Ernährung bei.
Auch zu erwähnen ist, dass durch den Kauf von CF viele hervorragende Produkte, die man eh schon schwerer bekommt marginalisiert werden, denn wenn keiner mehr den Apfel kauft, dafür aber das Apfelmus, konzentriert sich die Produktion auf die wenigen Abnehmer industrieller Herkunft und dies ist im Sinne einer wohlschmeckenden Artenvielfalt nicht sinnvoll.
Abschliessend wollte ich noch gentechnisch veränderte Nahrungsmittel anprangern. Weiss ich wirklich, ob in den Produkten nicht auch solche vorkommen und gibts Biotiefkühlkost, der ich trauen kann?
Schönen Gruss und herzlich willkommen:

bbw

KingKreole
03.09.2005, 00:26
Hallo miteinander.

Convenience – Produkte sind zur Zeit ja ziemlich auf dem Vormarsch.
Nicht nur in der Gastronomie sondern auch in den Privatküchen. Angeblich gibt es bei Qualität und Geschmack keine Abstriche mehr gegenüber der Selbstzubereitung. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann dürfte das Kochen und Zubereiten von Speisen in ein paar Jahren wohl um einige Schritte verkürzt werden. Neulich habe ich im Internet bereits frisch geschälten Knoblauch entdeckt.
Was meint Ihr? Spart man sich da mühsame Arbeit oder geht ein Stück Wissen und Kultur verloren?

Hallo,
ich meine ein Stück Kultur geht eventuell schon verloren, wenn nur noch Convenience- Produkte in der Gastronomie eingesetzt werden. Doch es gibt auch für diese Produkte sicher einen sinnvollen Einsatz. In Großküchen denke ich wird das nicht ausschließbar sein.
Wer aber Frischeküche praktizieren kann, der wird weniger darauf zurückgreifen wollen. Denn ich denke und weiß es auch, daß Gäste den Unterschied schmecken.
Frischeküche bedeutet längere Wartezeiten. Fertigproduckte sind schnell auf dem Tisch! In einer Kantine z.B. kann man eben nicht bis 1 Std aufs Essen warten, weil ja die Kräuter frisch gehackt und ... alle Zutaten noch vor der Bestellung im Kühlhaus liegen.
So glaube ich, daß es verschiedene Kategorien immer geben wird.
Liebe Grüße KingKreole

Taillevent
20.07.2009, 13:23
Tiefkühlpizza verdient kein eigenes Thema. Hier www.kurier.at/multimedia/bilder/320671.php?bild=1 (http://www.kurier.at/multimedia/bilder/320671.php?bild=1) habe ich einen Vergleichstest gefunden für Liebhaber von derartigem Zeugs (wie zB meine Kinder). Selbstgemacht ist besser, habe ich immer schon geahnt :p
Kulinarische Grüße
Taillevent

knorhan
20.07.2009, 16:10
War iritiert das ein Beitrag ohne neue akzente aus dem jahr 2005 wieder auflebt. Habe meinen bericht über convenience-produkte noch einmal als antwort gepostet.
gruß knorhan

frische und selbermachen gehört in der top-gastronomie zum selbstverständnis. dass sich diese qualitätsstrategie auch in der systemgastronomie umsetzen lässt, ist dagegen relativ neu. wie funktionieren solche konzepte? systemgastronomie zum radikalen frischekonzept
bevorratete man früher beispielsweise den überschüssigen, frisch gepressten orangensaft über den tag, kommt er heute schon nach wenigen stunden standzeit aus der theke, um bei bedarf wieder frischen zu pressen.
die gäste honorieren offensichtlich die frische. den meisten saft-umsatz macht man wenn die maschine läuft. der gast verbindet das mit frische.
er hört das geräusch und sieht wie der saft aus der maschine kommt.
3- 4 sterne-hotelgastronomie kann auf convenience nicht verzichten.

zwar bestätigte auch christoph lueg, direktor délégué mercure hotels hamburg und bremen einen trend zu mehr qualitätsbewusstsein der gäste und zum selbermachen, aber „die hotellerie kann auf zukauf nicht verzichten“. ein hotel-küchenchef könne mit seinen begrenzten kapazitäten und vor dem hintergrund einer vernünftigen kalkulation nicht alles selbst herstellen. zudem müsse die hotelgastronomie flexibel sein. ein gast, der um ein uhr nachts anreist soll auch noch etwas zu essen bekommen können. ein weiteres argument für convenience: die produkte geben dem küchenchef den freiraum, um sich auf gute à la carte-gerichte konzentrieren zu können. Hier gäbe es auf jeden fall einen deutlichen trend zum selbermachen mit frischen produkten. ganz wichtig bei convenience sei die auswahl. „wir legen wert auf qualität, das müssen gute produkte sein. hier ist der küchenchef gefragt, er muss eine gute auswahl treffen, sich einen überblick verschaffen und weiterbilden.“
convenience auf top-niveau
überraschendes ergebnis einer diskussion: es giebt noch einen deutlichen bedarf an hochwertiger convenience. premium-convenience kann die qualitätsstrategie in der top-gastronomie ergänzen und sogar bereichern.
selbermachen ist ein klarer trend. das qualitätsdenken kehrt zurück und das top-segment wird davon besonders profitieren. der anteil an selbstgemachtem in der gastronomie nimmt zu, diese qualitäts-strategie wird in den kommenden jahren sehr erfolgreich sein.

und wie ist eure erfahrung hinsichtlich convenienve, ich kann ohne nicht.
mit kulinarischen gruss knorhan

black-brown-white
20.07.2009, 17:46
hallo ihr lieben, ich konnte mich an den beitrag garnihct mehr erinnern. aber ich fürchte es läuft auf die frage hinaus, vertraue ich dem koch, oder nicht. grundsätzlich muss ich ja dem koch vertrauen, aber mit zunahme von fertigprodukten und ich nenne sie bewusst so, wird es immer komplizierter und so manches vertrauensverhältnis wird so auf die probe gestellt. ich kann mir in einigen bereichen gut vorstellen, dass auch spitzenköche und bessere köche auf derlei produkte in gewissen bereichen zurückgreifen, wie bei fonds, ....
immer vorausgesetzt, dass dann diese nicht durch zahlreiche konservierungsstoffe haltbarer gemacht werden. in meiner familie gibt es leider viele allergiker und die sprechen auf glutamat alle recht übel an. seit jeher bevorzugen sie ohnehin die bessere küche, aber manchmal kommt man einem druchschnittskoch unter die hände und dann magenkrämpfe,.....
ich muss ab einem gewissen preisniveau auf die frische vertrauen können. mir ist völlig klar, dass die zeit, die für was weiss ich was durchaus teuer sein wird und nicht grad billiger wird, aber dafür muss ich bereit sein zu zahlen. es ist traurig genug, dass fertigprodukte einzug halten müssen. das du knorhan ohne nicht auskommst, kann ich mir denken, die kalkulation würde völlig entarten und das sind deine gäste offenbar nicht bereit zu zahlen. ausserdem hättest du so sicher eine küchenkraft mehr zu beschäftigen, oder zahllose überstunden,... meine begeisterung aber hält sich trotzdem in grenzen. wie schon mal geschrieben würde ich gerne mal was von ducasse,... aus dem tiefkühlfachprobieren. denn auch wenn ich mal hinfahre, so bin ich kaum in der lage mich durch die ganze karte zu essen. ein gulasch vom wörther, einen schmorbraten von ducasse, eventuell auch ein eis, sorbet,... von adria,... hätte nix dagegen. nur muss, ich wiederhole muss dann die dargebotene qualität der frischen zumindest sehr nahe kommen. bei einem gulasch kann ich dies gewährleisten, beim schmorbraten auch, bei einem fisch aber halte ic es für recht schwierig. saucen kommt drauf an. ich denke auch, dass wenn sich jemand auf eine sache spezialisiert, dass er dann besser sein kann als andere die das gericht nur ab und an zubereiten.
ich esse mit grosser begeisterung kasnudeln und fleischnudeln von einem benachbarten wirt, nur die sind firsch geliefert, nach dem einfrieren tauegn sie nichts mehr. so ist es halt auch bei einigen anderen produkten riletts,... aber sind konservierungen die ich gerne akzeptiere, von der gans,....
grundsätzlich aber ohne geschmacksverstärker, ohne künstliche stoffe, oder ersatzstoffe und in hervorragender qualität, dann kaum ein problem. nur nicht in der mikroweller erhintzt, das merkt man auf jeden fall.
liebe gruesse:

bbw

knorhan
20.07.2009, 19:24
Das was du aufgezält hast und von den Convenience ausnehmen möchtest ist ok. Fisch geht selbstverständlich überhaupt nicht. und nur saucen, suppen und einige gemüse sowie kompackte gerichte wie gulasch kann man in der mokro a la minute erhitzen. Käse Nudeln mache ich hier grundsätzlich nur von frischer ware . ist witzig da kommen leute aus dem land der käsespätzle lesen es auf der tafel und bestellen es mit der erwartung das es natürlich nicht so ist wie in ihr Restaurant oder bei der oma. Aber die eigenständige art wie ich es mach hat durchaus Gäste gefunden. Und einen schönen gulasch muß man selber machen schippeln schnippeln und bei der Gulaschsuppe noch mal schnippeln. bringt doch spaß. Oder habe gerade Lamm-Tafelspitz. Gemüse, verschidene Sorten Möhren weis und rot, kohlrabi, gelbe steckrübe und Ditmarscher Knollen mit Zwiebellauch. geht alles ohne den fertig kram.
gruß knorhan. griege wieder hunger beim schreiben.

black-brown-white
21.07.2009, 09:37
kann ich mir vorstellen, aber so sind die leute, sie haben alle eine erwartungshaltung und die macht den gusto, zumindest oft. ich hab jetzt auch hunger, daher halt ich mich besser kurz. ich mach mein gulasch immer selber, aber ich friers auch manchmal ein, wenn es zuviel des guten ist. es verliert dann schon, aber ist immer noch besser als die meisten in den restaurants, meine ich. oder besser meine erwartungshaltung wird hier eher getroffen.
liebe gruesse:

bbw

Taillevent
02.08.2009, 12:19
War iritiert das ein Beitrag ohne neue akzente aus dem jahr 2005 wieder auflebt.Mich irritiert eher, dass jeder Beitrag ein neues Thema sein muss, zB Marktinformation in 3 Teilen = 3 neue Themen, Linkverweis Gault-Millau = neues Thema, Lenotre = neues Thema, obwohl Thema vorhanden. Ebenso irritiert mich die Vielzahl an kopierten Beiträgen. Nichts gegen Kopieren, vor allem wenn die Quellenangabe nicht fehlt, aber ein bißchen etwas an eigener Meinung dürfte auch dabei sein. Sonst können die User Google verwenden, ist effektiver. Das musste jetzt auch einmal gesagt sein.
Kulinarische Grüße
Taillevent

knorhan
02.08.2009, 13:57
Mich irritiert eher, dass jeder Beitrag ein neues Thema sein muss, zB Marktinformation in 3 Teilen = 3 neue Themen, Linkverweis Gault-Millau = neues Thema, Lenotre = neues Thema, obwohl Thema vorhanden. Ebenso irritiert mich die Vielzahl an kopierten Beiträgen. Nichts gegen Kopieren, vor allem wenn die Quellenangabe nicht fehlt, aber ein bißchen etwas an eigener Meinung dürfte auch dabei sein. Sonst können die User Google verwenden, ist effektiver. Das musste jetzt auch einmal gesagt sein.
Kulinarische Grüße
Taillevent
Habe mir ehrlich gesagt keine gedanken darüber gemacht. Binn im stress, positiver natürlich und habe den link wegen zeitmangel reingesetzt.
Marktinformation in teilen? muß sonnst alles erst in WORD spechern, wollte mir die arbeit ersparen. Gruß knorhan

Penner
02.08.2009, 22:13
Wenn ich mir die Produktpalette eines bekannten Gastrohändlers so anschaue, dann scheint Convenience heutzutage in der überwiegenden Mehrheit der Restaurants und Lokale zum Einsatz zu kommen. Das ist die Regel und nicht die Ausnahme.

Für mich ein entscheidender Grund dafür, daß ich kaum mehr essen gehe.
Das Geld, das die "Aufwärmstuben" für diese Dienstleistung zu berechnen belieben, dieses Geld kann ich zuhause sinnvoller investieren.

Kann ja gut sein, daß das in den Edellokalitäten des Taillevent anders zugeht, aber da wo Otto Normalo essen geht, da ist die Demi-Glace aus dem Industrieeimer Realität und dabei noch eines der geringeren Übel.

Ich habe nichts gegen Convenience, wenn das sauber deklariert wird und die Preise diesem Umstand Rechnung tragen.
Unerfreulich wird das ganze immer dann, wenn sich herausstellt, das die "hausgemachte" Pasta eben genau das nicht ist, aber die Preise so gesalzen sind, wie wenn der Maitre stundenlang den Teig geknetet hätte.

knorhan
03.08.2009, 11:48
Grundsätzlich hast du Recht,
Aber, erstens sind gute Convenience Teuer. Zweitens, gut eingesetzt schwöre ich Dir, du wirst es nicht Rausschmecken. Bei den meisten ist das Problem zu viel und nur Convenience.
Dann noch einst. Heute in einem Normale-Restaurant kann kaum einer noch Markknochen und Suppenhühner und diverse andere Produkte Kaufen um seine Saucen ausschließlich und andere Artikel herzustellen.
Nimm einmal 1 L guten Rotwein Trocken, Koch ihn auf ein drittel ein und tu klaren Bratensaft 1 EL dazu dann noch ein frisches Kraut deiner Wahl, Thymian, Estragon, Salbei, (mein Favorit) oder Oregano. Kurz ziehen lassen und dann sage mir das die Sauce nicht gut ist. Nach diesem Aufsatz werde ich wohl Probleme mit meinen beiden Lieblings Schriftstellern hier im Forum bekommen. Bi gespannt. Gruß knorhan :D

Taillevent
03.08.2009, 16:42
Nach diesem Aufsatz werde ich wohl Probleme mit meinen beiden Lieblings Schriftstellern hier im Forum bekommen. Bi gespannt.Also knorhan, dein Humor ist schon einmal Weltklasse.
Dem Beitrag von Karl kann man grundsätzlich zustimmen, die Mehrzahl der Restaurants verwendet sicher Convenience. Man kann Convenience aber nicht über einen Kamm scheren, so einfach ist es nicht. Das reicht vom qualitativ durchaus ansprechenden Halbfertigprodukt bis zum Suppenwürfel. Wenn mir einer, der auf gutbürgerlich macht, eine klare Suppe aus Würfeln vorsetzt, ist aber der Ofen aus, deine Sauce, knorhan, ist eine Notlösung. Aber du erwartest von mir dafür keine ehrliche Begeisterung, nehme ich an.
Ist es wirklich soviel Arbeit, Fonds anzusetzen und die erforderlichen Reduktionen vorzunehmen? Du hast natürlich einen Riesenbetrieb, aber in einem kleineren Restaurant kann das nicht so eine Hexerei sein.
Tiefgekühlte Fonds habe ich im Gastro-Markt erhalten, waren aber relativ teuer und kräftig (und miserabel) gewürzt. Zum weiter Reduzieren absolut ungeeignet.
Mit kulinarischen Grüßen
Taillevent

Penner
03.08.2009, 17:15
Wie ich schon schrieb geht es mir in erster Linie um eine saubere Deklaration. Dann ist es Sache des Gastes, ob er das akzeptieren möchte, oder lieber verzichtet.

Kochen hat für mich immer mit Handwerk zu tun und in seltenen Momenten mit Kunst.
Wenn Kartoffeln vorgegart und vakuumiert zum Einsatz kommen, begleitet von vorgeschnittenem Gemüse, dann hört zum einen das Handwerk auf, und der Spaß eigentlich auch. Da bleibt nicht nur der Geschmack auf der Strecke, sondern auf Inhaltsstoffe und Nährwert.
Ich könnte jetzt wirklich seitenweise hoch und runterdeklinieren, was mittlerweile alles fertig angeboten und auch gekauft wird. Ich erspars mir.
Ein Blick in die meisten Speisekarten macht das im Grunde schon klar.

Wenn ich mein Umfeld so betrachte, eine Kreisstadt mit ca. 40.000 Einwohnern und einer erklecklichen Anzahl Restaurants, von gut bürgerlich bis hin zu ausländisch jedweder Couleur, dann finden sich auf 100 Lokale vielleicht 2, in denen noch überwiegend mit frischer Ware gearbeitet wird unter weitestgehendem Verzicht auf Convenience.

Wenn ich heute Besuch bekomme und mit den Besuchern gut essen gehen will, dann kann ich das Angebot vor Ort schlicht knicken.
Dafür muß ich nach München fahren und natürlich entsprechend löhnen.

Convenience ?
Ja, meinetwegen gerne, aber sauber deklariert und keine Mogelpackungen im Stile von "alles frisch" , "alles hausgemacht", was sich dann als gelogen herausstellt.

knorhan
03.08.2009, 17:33
Wie ich schon schrieb geht es mir in erster Linie um eine saubere Deklaration. Dann ist es Sache des Gastes, ob er das akzeptieren möchte, oder lieber verzichtet.

Kochen hat für mich immer mit Handwerk zu tun und in seltenen Momenten mit Kunst.
Wenn Kartoffeln vorgegart und vakuumiert zum Einsatz kommen, begleitet von vorgeschnittenem Gemüse, dann hört zum einen das Handwerk auf, und der Spaß eigentlich auch. Da bleibt nicht nur der Geschmack auf der Strecke, sondern auf Inhaltsstoffe und Nährwert.
Ich könnte jetzt wirklich seitenweise hoch und runterdeklinieren, was mittlerweile alles fertig angeboten und auch gekauft wird. Ich erspars mir.
Ein Blick in die meisten Speisekarten macht das im Grunde schon klar.

Wenn ich mein Umfeld so betrachte, eine Kreisstadt mit ca. 40.000 Einwohnern und einer erklecklichen Anzahl Restaurants, von gut bürgerlich bis hin zu ausländisch jedweder Couleur, dann finden sich auf 100 Lokale vielleicht 2, in denen noch überwiegend mit frischer Ware gearbeitet wird unter weitestgehendem Verzicht auf Convenience.

Wenn ich heute Besuch bekomme und mit den Besuchern gut essen gehen will, dann kann ich das Angebot vor Ort schlicht knicken.
Dafür muß ich nach München fahren und natürlich entsprechend löhnen.

Convenience ?
Ja, meinetwegen gerne, aber sauber deklariert und keine Mogelpackungen im Stile von "alles frisch" , "alles hausgemacht", was sich dann als gelogen herausstellt.
Da sind wir natürlich einer Meinung. Aber wie Taillevent schon richtig sagt,"es giebt auf dem Sektor riesige Qualitätsunterschiede". Und natürlich wollte ich keine Begeisterung von euch, nur Verständniss. In einem kleinem Restaurant, mann, da geht einfach alles Ohne, würde ich gerne machen. Aber zurückrudern? Gruß euer knorhan

black-brown-white
04.08.2009, 08:21
na da hab ich ja so einiges verpasst! dass gute convenienceprodukte teuer sind kann ich mr vorstellen und dass sie dann doch nicht genutzt werden auch. ganz wirtschaftlich gedacht machts dann ja überhaupt keinen sinn. ich erspar mir doch nur eben den zeitaufwand und eventuell den ankauf der grundzutaten. bei guten cons kann ich mir vorstellen wird beim ein oder anderen sauber gearbeitet, aber oft ändert sich das aufgrund des preisdrucks und dann sind die ursprünglich so guten cons nicht mehr das gleiche. im sinne der kurzfristigen gewinnmaximierung setzen also 99% der wirte wenn schon cons, dann günstigere ein, deren beitrag sie gerade noch vertreten können, bis ganz billig.
unsere diskussion ob guter oder schlechter cons, erübrigt sich so auf kurz, oder lang, oder sehe ich das zu schwarz?!
liebe gruesse:

bbw

knorhan
04.08.2009, 18:20
na da hab ich ja so einiges verpasst! dass gute convenienceprodukte teuer sind kann ich mr vorstellen und dass sie dann doch nicht genutzt werden auch. ganz wirtschaftlich gedacht machts dann ja überhaupt keinen sinn. ich erspar mir doch nur eben den zeitaufwand und eventuell den ankauf der grundzutaten. bei guten cons kann ich mir vorstellen wird beim ein oder anderen sauber gearbeitet, aber oft ändert sich das aufgrund des preisdrucks und dann sind die ursprünglich so guten cons nicht mehr das gleiche. im sinne der kurzfristigen gewinnmaximierung setzen also 99% der wirte wenn schon cons, dann günstigere ein, deren beitrag sie gerade noch vertreten können, bis ganz billig.
unsere diskussion ob guter oder schlechter cons, erübrigt sich so auf kurz, oder lang, oder sehe ich das zu schwarz?!
liebe gruesse:

bbw

Da bist du ja wieder. Aber ich glaube es wird immer diese Produkte geben. Das zieht sich hin bis zur Nachhaltiger Ernte, Fischerei und vielen anderen Produckten, die uns irgentwann nur noch bekrenzt zur verfühgung stehen.
Also sehe ich es zu Schwarz
gruß knorhan

Penner
04.08.2009, 19:31
Hi,

also ich versteh Convenience einfach nicht.
Was ist so schwer dran mit frischen Produkten zu kochen, zumindest in der Profi-Küche ?

In den großen Mengen sollte es doch weit einfacher sein als in der normalen Haushaltsküche.

knorhan
05.08.2009, 07:46
Hi,

also ich versteh Convenience einfach nicht.
Was ist so schwer dran mit frischen Produkten zu kochen, zumindest in der Profi-Küche ?

In den großen Mengen sollte es doch weit einfacher sein als in der normalen Haushaltsküche.
Ja ,ja du hast ja recht, aber du überschätzt das können von 80% der köche. Wenn ich einen neuen koch einstelle, brauche ich für ganz einfache sachen eine längere einarbeitungszeit. und nur jeder 4 bis 5 kann überhaupt mithalten.
Jedenfals hier im hohen norden. in den ballungszentren sieht es natürlich auch hier etwas besser aus.
gruß knorhan