Was soll man tun, wenn man bei einem Sonntagsspaziergang an einem Restaurant, das im neuen Michelin soeben einen Stern bekommen hat, vorbeiwandert? Klar, hineingehen und fragen, ob sie noch einen Platz haben! Zu unserer Freude gab es noch einen freien Tisch.
Fläsch ist ein kleiner uriger Ort in der Bündner Herrschaft, einer Weinbaugegend mit hauptsächlich Riesling-Silvaner- und Pinot-Noir-Anbau, sehr sehenswert, die Heimat des bei Weinfreunden berühmten Weinguts Gantenbein.
Wir bestellten dann "In Curryöl kross gebratener Zander mit mariniertem Cous-Cous", dann "Zweierlei vom Sisteron-Lamm mit Bramata", beides auf durchaus erfreulichem Niveau, sicher bekommt man die Qualität an anderen Orten auch, aber in Kombination mit dem überaus herzlichen Service und den gemütlichen Räumlichkeiten fühlt man sich hier einfach wohl. Dann ein "Halbflüssiges Schokoküchlein mit Sauerrahmeis", eines war aufgebrochen, dass man da nichts machen könne, wollten wir zwar nicht ganz glauben, geschmeckt hat es uns trotzdem.
Das Preisniveau schien uns eher gehoben, ein etwas mickriges Amuse-Gueule (Genaueres weiß ich nicht mehr) und keine Petits Fours fanden wir daher schwach.
Die Weinkarte konzentriert sich auf die heimischen Weine. Zuerst einen fruchtigen Sauvignon Blanc von Marugg, Gantenbein war leider ausgetrunken, so nahmen wir einen Pinot Noir "H" von Christian Hermann, ein erstklassiger Wein, um nichts schlechter als Gantenbein.
Zur Stärkung noch einen Brand von Rochelt, dann sind wir weitergezogen, dem Rhein entlang nach Liechtenstein ...