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Corium 03.03.2007 10:02

Tischbestellung per Telefon!
 
„Guten Tag, Sie sprechen mit dem Hotel XY in Musterstadt, mein Name ist Sabiene Läuthäuser-Schnarenberger, was kann ich für Sie tun?“

„Guten Tag, hier ist Corium vom Gentlemansclub, ich würde gerne einen Tisch in Ihrem Gormetrestaurant reservieren.“

„Da muss ich Sie eben schnell mit der Reservierungsabteilung für unser Gourmetrestaurant verbinden, einen kleinen Augenblick bitte.“

Klick

„Die vier Jahreszeiten von Vivaldi ertönen.“

Klick

„Danke, dass Sie gewartet haben, Sie sprechen mit Gerhart Maier-Forfelder von der Reservierungsabteilung des Gourmetrestaurants im Hotel XY in Musterstadt, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“

So oder so ähnlich geschieht es immer wieder. Für mich klingt das immer total unnatürlich, einstudiert und irgendwie nicht ehrlich. Ich muss dann immer kurz meinen Ärger runterschlucken um mir nicht anmerken zu lassen, dass ich diese gestelzte Art als unangenehm empfinde.

Geht es anderen auch wie mir oder bin ich da vielleicht etwas überempfindlich?

Kalbskopf 05.03.2007 08:16

AW: Tischbestellung per Telefon!
 
Zitat:
Zitat von Corium
"...wie kann ich Ihnen behilflich sein?“

Antwort:
"Sie können insbesondere alle künftigen Gäste mit Ihrer einstudierten Floskel verschonen. Reden Sie normal. Wir sind keine Automaten."

André Cis 11.03.2007 13:20

AW: Tischbestellung per Telefon!
 
Wie sollte das ganze denn deiner Meinung nach gestaltet sein?

"Servus, was kann ich für dich tun mein Freund"?
Große Häuser bringen zwangsweise Kompetenzen-Verteilungen mit sich.
Außerdem sind die "Gepflogenheiten" in der deutschen Sprache nun mal eher distanziert und höflich!

Corium 12.03.2007 14:19

AW: Tischbestellung per Telefon!
 
Ich würde es begrüßen, wenn Floskeln wie:

- Sie sprechen mit
- mein Name ist
- was kann ich für Sie tun
- Danke, dass Sie gewartet haben
- wie kann ich Ihnen behilflich sein

sowie all zu detaillierte Orstbeschreibungen einfach weggelassen werden.

Was ich persönlich als sehr angenehm empfinde, ist, wenn ich selber sofort mit Namen angesprochen werde.

Das Gespräch wäre dann in etwa wie folgt:

"Hotel XY in Musterstadt, Sabiene Läuthäuser-Schnarenberger, Guten Tag."

„Guten Tag, hier ist Corium vom Gentlemansclub, ich würde gerne einen Tisch in Ihrem Gormetrestaurant reservieren.“

"Einen Miment bitte, ich verbinde Sie in die Reservierungsabteilung."

Klick

" angenehme Hintergrundmusik, wie sie z.B. auch im Restaurant gespielt wird, ertönt"

Klick

"Reservierungsabteilung, Gerhart Maier-Forfelder, Guten Tag Herr Corium."

_______________

Unter Servus verstehe ich, als Nordlicht, übrigens eine Verabschiedung. :confused:

Taillevent 12.03.2007 17:03

AW: Tischbestellung per Telefon!
 
Hallo,
den Unterschied finde ich aber nur marginal. Das erste Gespräch finde ich auch vollkommen in Ordnung, professionell eben.
Das sofortige Anreden mit dem Namen ist ebenfalls professionell, wird in aller Regel - nach meiner Erfahrung - auch so gehandhabt.
Unter Professionalität verstehe ich, dass die zuständige Person mir das Gefühl gibt, dass er sich über meinen Auftrag (= Reservierung) freut. Dass er sich tatsächlich freut, kann ich wohl nicht verlangen. Seine wirkliche Gefühlslage, vor allem wenn er/sie gerade Liebeskummer, Kopfschmerzen oder ähnliches hat, interessiert mich auch nicht wirklich.
Mit kulinarischen Grüßen
Taillevent

Kalbskopf 13.03.2007 08:12

AW: Tischbestellung per Telefon!
 
Ich kann Corium nur voll unterstützen. Das ist der Dialog, den ich auch wünsche.

Zwar sind die Unterschiede nur marginal, aber beim Ursprungsdialog werden nur leere Floskeln abgespult.

"xyz-Haus, Otto Mühsal", das genügt!

"Mein Name ist Otto Mühsal" bzw. "Sie sprechen mit Otto Mühsal". Wozu das "Mein Name ist", wozu das "Sie sprechen mit"? Das hat keinerlei Informationsgehalt. Und höflich - na ich sehe das nicht als höflich an. Distanziert? Die Floskeln sind doch erst seit ca. 5 Jahren "in".

Mit "Was kann ich für Sie tun" wird eine Erwartungshaltung aufgebaut, die doch nie erfüllt wird. Keiner wird doch meinem Wunsch entsprechen und die Glocke von Schiller rezitieren oder mir 5 € überweisen. Das was zu tun ist, ist doch extrem eingeschränkt!

KG Kalbskopf


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