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FF-Team 08.07.2005 09:02

Der deutschen Gastronomie geht es schlechter denn je
 
Die noch vor einem Monat von den Statistikern errechnete Frühjahrserholung des deutschen Gastgewerbes war nur von kurzer Dauer. Bereits im Mai lag der Umsatz nominal wieder um 4,4 Prozent und real 5,4 Prozent unter den Werten vom Mai 2004. Im Vergleich zum Vormonat April ergab sich im Mai 2005 nach Kalender- und Saisonbereinigung ein Umsatzrückgang um nominal 3,3 Prozent und real 3,4 Prozent. Auch für die ersten fünf Monate des Jahres 2005 ergibt sich daraus ein Minus von nominal 1,6 Prozent und real 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei wurde in allen drei Bereichen des Gastgewerbes im Mai 2005 nominal und real weniger als im Vorjahresmonat umgesetzt: Bei den Kantinen und Caterern, zu denen auch die Lieferanten der Fluggesellschaften gehören (nominal – 0,6%, real – 1,7%), im Gaststättengewerbe (nominal – 3,5%, real – 4,4%) und im Beherbergungsgewerbe (nominal – 6,7%, real – 7,6%).

Diese negative Entwicklung hat aber keine konjunkturellen Gründe, sonderm wird vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden mit dem neu gebildeten repräsentativen Berichtsfirmenkreis im Gastgewerbe (neue Stichprobe aus dem Unternehmensregister) begründet. Basisjahr für die Berechnung der Messzahlen ist nun das Jahr 2003 (2003 = 100). Der alte Berichtsfirmenkreis stammte aus der letzten Handels- und Gaststättenzählung im Jahr 1993 und hatte im Laufe der Jahre an Repräsentativität eingebüsst. Die konjunkturelle Entwicklung im Gastgewerbe stellt sich nach den aktuellen Ergebnissen aus der neuen Stichprobe für das Jahr 2004 und die ersten Monate des Jahres 2005 negativer dar als aus der Befragung der Unternehmen im alten Berichtskreis. Veränderung 2004 zu 2003: Alter Berichtskreis nominal – 1,3 Prozent, neuer Berichtskreis – 1,6 Prozent; Veränderung Januar bis April 2005 zu Januar bis April 2004: Alter Berichtskreis nominal + 1 Prozent, neuer Berichtskreis – 0,7 Prozent. 2005 droht also für die Branche das vierte Minusjahr in Folge zu werden.

via best-of-wine.com

Karl 08.07.2005 10:16

AW: Der deutschen Gastronomie geht es schlechter denn je
 
Hallo FF-Team,

da wird einem ja ganz blümerant bei den vielen Zahlen und Prozenten.
Aber der Beitrag deckt sich mit dem, was ich in meinem Umfeld beobachten kann. Die Lokale sind deutlich schlechter besucht als noch vor einigen Jahren. Auch habe ich den Eindruck, daß die Leute viel stärker auf den Preis schauen, sowohl Art als auch Umfang betreffend, als in früheren Zeiten.

Gruß
Karl

André Cis 10.07.2005 09:43

AW: Der deutschen Gastronomie geht es schlechter denn je
 
ja leider.. das trifft zu... "Essen gehen" ist nicht mehr so selbstverständlich...
Und die Konkurrenz wir auf diesem Verdrängungsmarkt trotz allem immer noch grösser...

In AUT ist der Positiv-Trend in den Städten vorhanden - jedoch zu Lasten der "Land-Betriebe"

Karl 10.07.2005 11:30

AW: Der deutschen Gastronomie geht es schlechter denn je
 
Hallo Cis,

der Ursachen sind viele. Neben der Euro-Einführung und der damit eingergehenden Verteuerung spielen zahllose andere Faktoren mit herein. Änderungen in der Vergangenheit hinsichtlich der Absetzbarkeit von Bewirtungskosten ebenso, wie ein geschärftes Kostenbewußtsein bei vielen Firmen.
So habe ich es hier vor Ort selbst erlebt, daß eine wirklich sehr große Firma statt des üblichen, opulenten Weihnachtsessen ein Buffet mit Weißwurst und Brezen offerierte. Das ganze in einer angemieteten Halle.
Gerade auf dem Land spielt natürlich die sogenannte "Schwarzgastronomie" von diversen Vereinen und unzähligen Veranstaltungen eine erhebliche Rolle. Der Mittagstisch sieht sich mit einer unübersehbaren Vielzahl von Alternativangeboten konfrontiert. Vom Imbiß in der Metzgerei angefangen bis hin zu Dumpingpreis Menüs beim "Chinesen" reicht eine endlose Palette.
Andere traditonelle Anläße, wie die "große Leich" entfällt aufgrund veränderter Familienstrukturen und Kegelbahnen sind auch nicht mehr das, was sie früher einmal waren.

Wie man dem entgegensteuern kann ? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Ausgehend von meinem Konsumverhalten will ich beim Essen zum einen ein akzepzables Preis/Leistungs-Verhältnis, zum andren das Besondere, nicht alltägliche.
Damit meine ich nicht die Verwendung von besonders ausgefallenen Produkten, sondern schlicht perfektes Handwerk, das aus den verwendeten Zutaten das Maximum herausholt.
Leider ist das, zumindest da wo ich wohne, praktisch kaum mehr anzutreffen.

Gruß
Karl


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