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knorhan 02.01.2010 10:36

Prost Neujahr
 
Zum neuen Jahr eine kleine Geschichte.

Hoffe Ihr seid alle gut reingerutscht.

Der Karpfen Fridolin!

Das neue Jahr stand vor der Tür und doch
verabschiedete sich das alte Jahr nicht ohne
noch ein wenig Aufregung in mein Leben zu bringen.
So kann ich Euch nun von einer Begebenheit erzählen
die unseren Jahresausklang total auf den Kopf stellte
Silvester war bei uns ganz anders, als viele es kennen.
In unserem kleinen Dorf habe ich niemals
ein Feuerwerk oder das Krachen von
Leuchtkörpern gehört.
Die Menschen dort hatten immer noch den Krieg im
Hinterkopf und Geld für diese Dinge, so wie heute,
gab niemand aus.
Außerdem hatten ja alle Bauern das Vieh und
es sollte sich nicht erschrecken.
Es war auch so, immer ein lustiges Silvester.
Meine Mutter war Silvester nie zu Hause und
so verlebten wir, meine Schwester und ich,
das Fest zum Jahresbeginn bei meinen Pflegeeltern.
Es war der Silvestermorgen als mein Pflegevater
mit meiner kleinen Schwester und mir zum
Karpfenteich ging um traditionell den
Silvesterkarpfen zu fangen.
Ich sehe das noch vor mir.
Mein Pflegevater hatte einen riesengroßen Karpfen
am Angelhaken und alle Bauern gratulierten ihm.
Der Karpfen zappelte in einem Eimer mit Wasser als
wir uns auf den Nachhauseweg machten.
War der groß und wie er nach Luft schnappte.
Zu Hause ließen wir Wasser in die Badewanne ein
während unsere Begeisterung keine Grenzen kannte.
Er war wunderschön und ich versuchte ihn zu streicheln.
Fridolin sollte er heißen und den sollten wir abends essen?
Es dauerte gar nicht lange, und die ganze Familie kniete
über dem Wannenrand und spielte mit Fridolin.
Wir hatten viel Spaß und meine Pflegeeltern erklärten uns
ganz genau, wie wundervoll doch Gott auch die Tiere gemacht hat !
Wie so ein Fisch lebt und überhaupt....
Ich hatte längst aufgehört zuzuhören und schaute in die begeisterten Augen dieser beiden Erwachsenen.
Für mich war klar, wir würden abends wundervoll essen ---
nur nicht Fridolin.
Es wurde langsam dunkel und aus der Küche roch es köstlich.
Fridolin schwamm gemütlich seine Ehrenrunde in der Badewanne.
Als die Stimme zum Essen rief, wussten wir, wir hatten gewonnen.
Einen liebevollen Blick auf Fridolin werfend gingen wir
erwartungsvoll in unsere gemütliche Küche, wo der Tisch
festlich gedeckt war------mit Wiener Würstchen und Kartoffelsalat.
Ich blickte in die gütigen Augen meiner Pflegeeltern und ein Stein
fiel mir vom Herzen.
Das war das wundervollste Silvester an welches ich mich erinnern kann.
In unserem Hof lag meterhoher Schnee.
Als es kurz vor Mitternacht war, also der Jahreswechsel vor
der Tür stand, gingen wir wie immer hinaus auf den Hof um
uns mit unseren Nachbarn ein frohes neues Jahr zu wünschen.
Das hättet Ihr einmal sehen sollen liebe Leser.
In unserem Hof hatte mein lieber Pflegevater aus Schnee
kleine Burgen gebaut darin versteckt leuchteten
hunderte von Kerzen und der ganze Hof war
ein einigstes Lichtermeer.
Das war bei den Bauer damals so.
Aus Schnee die wunderschönsten Dinge zu bauen und Kerzen hineinzustellen.
Wir schauten zum Himmel, der Schnee fiel und
auf der Straße standen wir zusammen mit den Nachbarn die
sangen, jeder umarmte den Anderen. Es war einfach wie eine große Familie.
Was würde das neue Jahr wohl bringen.
Jedes Jahr stellen wir uns doch alle heute noch diese Frage.
Ich habe mir damals das gleiche wie heute gewünscht.
Frieden und Geborgenheit. Nur heute gehen meine Wünsche in Erfüllung aber damals.....



erzählt nach einer wahren Begebenheit
© Celine Rosenkind
Gruß knorhan


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