Schweiz - Mels - Schlüssel - Kalberer
 

Diesmal haben wir einen Ausflug in die Schweizer Nachbarschaft gewagt, entschieden haben wir uns für das Restaurant Schlüssel in Mels. Es ist schon Jahre her, dass wir das letzte Mal dort waren, es war damals furchtbar heiß, der Schweiß floss in Strömen, das Essen hat daher keinen richtigen Spass gemacht. Jetzt im September hat es schon merklich abgekühlt, so sprach nichts gegen einen neuerlichen Versuch, zumal mit einem M* und 17 GM-Punkten ein netter Abend garantiert sein sollte.
Wir bekamen unseren Tisch im oberen Stock, in dem sich das Gourmet-Restaurant befindet.
Empfohlen wurde ein 3gängiges Menu, das bis auf 7 Gänge ausgebaut werden kann. Das Menu (alle 7 möglichen Gänge) wird nur mündlich vorgetragen, ist also eher etwas für Gehirnakrobaten. Aber der Service hat es geduldig wiederholt, so haben wir uns für eine 4-Gang-Variante entschieden:
Zander mit Peperonata und Orangenessenz
einmalige Fischqualität, kaum gewürzt, harmonierende Zutaten
Steinpilzravioli mit Grünkleesauce
erstklassige feste Pilze, sehr geschmacksintensiv
Rehrücken mit Wirsinggemüse, Lavendelpolenta und Portweinkirschen
erstklassige rosa gebratene Rehrückenscheiben, geniale Polenta
Ananascarpaccio mit Beerenküchli, Ananassorbet, Grand-Marnier-Eis und Schokomousse
eher zufällig zusammengestelltes Dessert, das mich an die berüchtigten großen Dessertteller (alles, was in der Küche vorrätig ist, muss drauf) erinnert, zu süßes Schokomousse
Vorher ein ausgezeichnetes 4teiliges Amuse-Gueule (Entenleber-Lasagne, Paprikasüppchen, Wurst mit Sauerkraut, Kase-Speck-Küchlein), zum Kaffee Petits-Fours, leider gegenüber dem Rest doch abfallend.
Alles in allem eine traditionelle, solide Küche ausgezeichnet zubereitet, Michelin und GM haben Recht, nur der Patissier-Bereich kann nicht mithalten.
Diesen Schwachpunkt macht die Weinkarte wett, viele große Weine zu fairen Preisen. Wir haben einen Sauvignon Blanc aus der benachbarten Bündner Herrschaft gewählt und einen Cotes du Rhone Mon Coeur 2000, für den immerhin JL Chave seinen Namen hergibt. Der angereifte Wein passte perfekt zum Wild, und das für 46 SFR (ca € 28)!
Kulinarische Grüße
Taillevent

AW: Schweiz - Mels - Schlüssel - Kalberer
 

Es freut mich sehr, deine Kritik zu lesen, hab ich doch 1,5 Jahre bei Seppi Kalberer gekocht:-)