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Alt 14.06.2006, 20:43   #2
André Cis
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Registrierungsdatum: 03.05.2005
Ort: Kartitsch, Osttirol, Österreich
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Idee AW: Wer ist für wen da: Der Gast für den Sommelier oder umgekehrt ?

Hui da hast du was rausgesucht.
Von meiner Warte aus kann ich es natürlich nicht *neutral* bewerten da ich einfach im Beruf drinhänge.
Vorab kann ich berichten dass ich Rakshan Zhouleh kennen lernen durfte als er im Restaurant Margaux - Berlin gearbeitet hat (oder doch noch tut?). Mein Eindruck ist dass dieser Mann wirklich für "den Wein lebt"... sprich der Unterschied zwischen "Beruf" und "Berufung". Er wurde meines Wissens 2002 auch als "Sommelier des Jahres" ausgezeichnet.

Nun zu diesem Zitat.
Ich habe dem TALK ABOUT WINE (TAW) Forum entnommen dass diese *Liste* in einer Fachzeitschrift publiziert wurde.
Ein(e) Redakteur(in) hat das *Thema* aufgegriffen und eine(n) Fachmann/frau gesucht der/die sich dazu äußert.
Herr Zhouleh hat "Tacheles" geredet und schlichtweg SEINE Sicht der Dinge zu Papier gebracht. Ich bin mir absolut sicher dass dies auch vom Magazin so gesucht war ... schließlich soll der Artikel kontrovers wirken und (Reaktionen) provozieren, nicht zu letzt da die Zeitschrift ja von einem breiteren Publikum gelesen wird.

Ich gebe einfach mal meine Standpunkte zu den 10 Aussagen zu Protokoll:
(Zu berücksichtigen ist sicherlich auch dass Herr Zhouleh doch im gehobenen Ambiente arbeitet!)

1.
Wirkt etwas arrogant.. wenn die Weinwahl meiner Meinung nach "daneben" ist ... finde ich es irgendwie schade... aber ich würde keinen Gast "umstimmen"
2.
Also wenn der Kunde Spass damit hat... und er nicht gerade wünscht dass sein 1975 Barolo in der klassischen bauchigen Karaffe dekantiert wird... (und der Kunde danach meint .. och der ist aber gekippt... )
3.
Bringe ich gerne... aber bin ja auch mein 1-Mann-Service Team
ggf. meinte er dass der Gast den Sommelier verlangt um ihm dann diese Art von Bestellung auf's Auge zu drücken
4.
Wenn es irgendwie nachvollziehbar ist.. aber grundsätzlich gilt: der Gast ist König (auch wenn man im stillen "den Kopf schüttelt")
5.
*augenverdreh*
6.
Finde ich als militanter Nichtraucher natürlich auch unmöglich.
Aber mal im Ernst.. ich denke dass ein Speisenlokal gehobener Klasse hierfür eine Regelung treffen soll (zB Rauchen ab 22:00... davor nur in der Lounge...)
Vor allem ärgerlich wenn der Nachbar meinen Wein vollqualmt
7.
... dito ... der Gast ist König (Augenverdreh)
8.
...der Sommelier eilt...
9.
Ist bei mir eigentlich noch nicht untergekommen... würde ich beneinen und damit hätte es sich... hat für mich kein "Nervig-Potential"
10.
Wird zur Kenntnis genommen... lustig immer wenn die Leute genau das dann Bestellen... weil sie ihn eh jeden Tag (dramatisiert) zu Hause trinken..


Also.. ein bisschen Pragmatismus ist in der "Realität" einfach von Vorteil


Mit "weinigen" Grüßen
Euer André
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