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Alt 05.01.2010, 15:45   #1
Budi
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Schwarzwaldstube Baiersbronn - Harald Wohlfahrt

Am 3. Januar war es nun endlich soweit und nachdem ich knappe 3 Monate zuvor reserviert hatte, konnte ich an meinem Geburtstag - einem Sonntag - abends in einem der besten Restaurants der Welt essen.




Dabei habe ich so viele Eindrücke gesammelt, dass ich diese wohl niemals in diesem Artikel weitergeben kann. Deshalb werde ich mich hier sehr kurz fassen und die üblichen Informationen einfach weglassen. Ohnehin sind diese den meisten wohl schon lange bekannt.

Ich werde einfach die Details, welche mir besonders aufgefallen sind, hervorheben.

Dazu gehört vor allem der äußerst kompetente, liebenswürdige, nette und motivierte Service.
Ohne zu übertreiben, kann ich sagen, dass ich noch niemals einen solch proffessionelen Service erlebt habe, bei dem man ohnehin nie das Gefühl hat, nur die üblichen einstudierten Klauseln zu hören.

Man kann das in etwa so beschreiben:

Es gibt einen guten Service, der zuvorkommend ist, nicht aufdringlich agiert und kompetente Beratung aufweisen kann.
Die Schwarzwaldstube hat einen solchen Service. Der Unterschied zu dem üblichen gewohnten Service ist der, dass er hier von Herzen kommt!

Mir gefiel vor allem, dass man hier keinen eingebildeten Kellnern begegnet (obwohl diese wirklich Gründe hätten, sich etwas auf ihrem Titel einzubilden), sondern einem absolut originellen, lockeren Service, der öfters auch mal den einen oder anderen Witz rauslässt oder sich nicht immer all zu ernst nimmt.
Das besondere ist es, dass der Service trotzdem nicht aufdringlich oder gar störend wirkt und trotzdem seriös agiert.
Zudem kann man sich mit dem Sommelier fabelhaft über Weine unterhalten oder ein kleines Schwätzchen mit dem Kellner über Desserts halten.
Die Nähe zu den Gästen und, dass sie es schaffen, die Gäste aufzulockern, sodass sie den Abend genießen können, macht die Schwarzwaldstube aus.

Auch da Ambiente wirkt sehr edel und entspannend. Es macht einfach Spaß hier zu sitzen und mit edlem Besteck und Geschirr königlich zu essen.

Doch kommen wir nun zum Menü:

Wir nahmen das große Degustationsmenü, jedoch mit einer leichten Abänderung.

Diese bestand daraus, dass wir die letzten beiden Desserts austauschten.
Das besondere war, dass wir ein Dessert bekamen, welches längst nicht mehr auf der Karte stand.

Dies kam zu Stande, indem wir mehrere Berichte (unter anderem im GM 2010) über die Zuckerperle Schwarzwälder Art lasen, welche uns dermaßen beeindruckten, dass wir diese unbedingt probieren wollten.
Als wir dann leider auf der aktuellen Karte dieses Dessert nicht mehr fanden, fragten wir aus Neugier, ob es das Dessert noch gäbe.

Ohne Probleme wurde extra für uns die Zuckerperle angefertigt, obwohl diese mit der neuen Karte verschwindet.
Zudem erklärte uns einer der Kellner noch etwas über die Entstehungsgeschichte dieses Desserts und seine Variationen.

Dabei sollte man nicht vergessen, dass wir das Dessert ohne Aufpreis serviert bekamen.
Das hat mich wirklich beeindruckt, da ich selbst absolutes Verständnis gehabt hätte, wenn man dieses Dessert nicht mehr servieren könnte oder zumindest einen Aufpreis verlangen würde.

Als Aperitif gab es einen Rosé-Champagner von Billecart-Salmon.
Hinzu serviert man verschiedene Brote mit gesalzener Butter.
Auch wenn man keinen Alkohol trinken möchte, hat man eine reichliche Auswahl von wirklich allen Säften die man sich nur vorstellen kann.
Es gibt aber auch leckere alkoholfreie Cocktails zu äußerst fairen Preisen.

Als erstes wurde uns ein äußerst edles Amuse bouche gereicht. Hier faszinierte uns die Detailverliebtheit Wohlfahrts. Es ist wirklich beachtlich wie man mit kleinen Tüpfelchen deutliche Geschmacksakzente setzen kann!
Die Idee bestand darin Thunfisch in verschiedensten Variationen zu präsentieren.
Wir sehen oben links ein Frühlingsröllchen mit Thunfisch auf Chutney, darauf folgt rechts oben Thunfisch/Kräutermayo, links unten eine Art Pastete aus fettem und mageren Thunfisch eingewickelt in Tomatengelee und zum Schluß rechts unten kurzgebratenen Thunfischsteak in Sesammarinade auf Couscous.



Dann gab es die marinierte Gänseleber im grünen Pfeffermantel mit Madeiragelee und Apfel-Ingwerkompott. Auch die hauchdünnen Apfelchips müssen unbedingt erwähnt werden!
Auch hier beeindruckte uns die Intensität des Gerichts und die perfekt abgeschmeckten einzelne Komponente.



Daraufhin gab es ein Kartoffelblini unterdem sich der Saibling versteckte. Verfeinert wurde das Gericht mit Saiblingskaviar und einer frischen spritzigen Limonenbutter, die äußert edel schmeckte.
Auf dem Bild kann man nicht die Scheibe vom französischen Buttertoast sehen, die warm und leicht getoastet serviert wurde.

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