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Alt 10.09.2010, 13:38   #14
black-brown-white
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AW: Frankreich - Chamonix - Albert 1er

lieber taillevent, dass bei deinen kindern was hängen bleibt, bei deiner affinität und den erlebnissen denen sie immer wieder teilhaftig werden ist klar. in meinem falle ist das etwas anders, ich hab die beiden sozusagen erst im alter von 15 und 20 kennen gelernt und gleich mal mit meiner über alles geliebten schokolade begonnen, nachdem sie mir versicherten schokolade zu mögen. ergebnis ich bin ein freak. find ich ja nicht shclecht, bin ich auch, aber sie mochten die schokolade nicht. auch wenn ich mit milchschokolade ankam und sogar weisser. immer das gleiche ergebnis. dann kochte ich so manches für sie. ergebnis sehr teilweise akzeptiert. witziger weise meine pasta fagoli kam bei der jungen dame gut an, beim älteren bruder nicht. sie wollen ja auch immer, dass ich ihnen was neues vorsetze, aber, dann bin ich wieder der freak und kanns aleine mit ihrer mutter essen, welche dieses vorhaben durchaus unterstützt. jetzt waren sie in einem lokal in verona, welches ich ihnen empfahl und wieder daneben, dabei war das recht einfach, nur bringe ich sie nicht von dem vorurteil runter, dass pizza nicht immer und überall eine italienische spezialität ist. pasta faguy,so wird sie dort genannt ist eine spezialität, aber haben sie ja nciht probiert.
so un aber zur eigentlichen diskussion: pasta fagoli welches du noch nicht in der spitzengastronomie gesehen hast. ich auch nciht, aber da lass ich mir zeit und warte. denn hier sind wir mal wieder beim kern der qualitätsdiskussion:
sind nur von uns als hochwertig eingestufte produkte, wie steinbutt, hummer, gänseleber,.... für die spitzengastronomei gedacht und nur diese wirkliche spitzenqualität, oder können dies auch einfache sachen, wie eine pasta fagoli sein, die von den grundprodukten viel günstiger ist, ausser du verwendest keine ahnung einen culatello als beigabe und einen sehr hochwertigen wein als flüssigkeit. als du damals über das noma und seinen radikalen reginalismus geschrieben hattest, dachte ich diese schranke sei endlich aufgebrochen, obwohl schon adria und konsorten daran kräftig rüttelten. ich dachte nun ist es egal, was es ist, sofern man nur das beste aus dem ganzen holt.
ich geb dir völlig recht, pasta fagoli hab ich noch nie in einem spitzenlokal gesehen, ausser in meinem buch von ferran adria ist sowas ähnliches drinnen.
klar die vorstellung der meisten ist, wenn ich in die spitzengastronomie gehe, dann will ich etwas essen, was ich daheim nicht kriege. damit meinen die meisten nicht die erstklassige zubereitung, sondern die produkte aus welchen etwas hergestellt wird. privat komme ich scher an gewisse produkte heran. ob es ein erstklassiger steinbut ist, oder gewisse gemüsesorten,... doch diese vorstellung ist ebenso prägung, wie dass pasta fagoli nicht zum spitzenangebot gehört. klar ist es auch so, dass viele mamas ein geheimnis draus machen was das beste ist und nein es sind nicht nur weisse prinzessbohnen, die die pasta fagoli beinhaltet. eine liste mit lokalen, wo das so ist, hab ich nicht. ich kann dir die wege dorthin beschrieben, aber wie die heissen, oder welches dorf es genau ist, in welchen du wirklich gut essen kannst, das wird schwierig. ich fahr ja meistens nur mit und sowas wie eine visitkarte gibts da nie. bei asolo hinten raufgefahren gibt es ein landgasthaus. die speisekarte wird dir mündlich vorgetragen und sie ist sehr klein. immer regional verschieden und wenn du den garten dazu ansiehst, dann erkennst du schnell, dass hier aus diesen garten gekocht wird. da findest du neben den üblichen kräutern zahlreiche gemüse, die ich zum teil nicht einmal kenne,....
aber da asolo eine mittlerweile recht toristische gegend ist, wird sich der geheimtipp nicht lange halten. genaue beschreibung, falls ich das zusammen bringe gibt es nur für dich persönlich. dort gibts aber auch einen cipriani und der ist auch klasse. dann in treviso gibt es eine hervorragende osteria, wo ich am liebsten risotto al radicchio trevisano essen, dann in portogruaro, hab ich ein lokal auch mal beschrieben, mit einem sehr guten fisch, dann in marostica eine osteria die wirklich guten hasenbraten macht, oder in bassano del grappa mit einer pasta fagoli, die sich gewaschen hat. vicenza, gibts leider nciht mehr. verona hab ich ein paar beschrieben, aber die sind eh eher bekannter, urin ein von einem gynäkologen und einem zahnarzt abwechselnd geführtes lokal am rande der stadt, wo strassenarbeiter ebenso essen, wie sehr zahlunsgkräftige zu extrem moderaten preisen,....
man findet sie, wird nicht immer beglückt, aber ein paar hinweise gibt es.
und mir gehts nicht nur um die pasta fagoli, mir gehtes darum dass prägung und erziehung sehr viel damit zu tun hat. wie schon erwähnt ich war lang im ausland und die hausmannskost, man möge es mir verzeihen war dort nicht imemr gut. daher meine rückbesinnung auf einfachere dinge, teilweise natürlich und auch meist alleine....
die führer verkaufen sich nun enmal nicht wenn so unansehnliche dinge wie pasta fagoli beschrieben werden, wo docht andere optisch, wie preislich interessantere dinge mehr her geben. auch wenn ein humemr nur mit wasser gekocht wird, eine leberpastete durch qualen für die gans verbunden ist und der steinbutt auch deshalb so teuer ist, weil er beinah ausgestorben ist. ein gutes beispiel ist der kabeljau. liest man in alten kochbüchern, dann kommt er als reine delikatesse vor, sehr teuer und exklusiv. dann verkam er im letzten jahrhundert immer mehr zum massenfisch und heut ist er bedroht und wird so langsam wieder teurer. es gehört schon einiger mut dazu als spitzenkoch eine pasta fagoli anzubieten, aber wer weiss, vielleicht finden wir ja bald ein beispiel, denn auch das gehört zu manchen gegenden und ist purer regionalismus. auch ein guter speck, oder auch ein guter apfel sind heut nicht mehr selbstverständlich. momentan ist ernte und meine schwester verfügt über 40 verscheidene und eigene sorten, die nicht alle toll schmecken, aber zum teil häuser über jenen der supermärkte liegen.
ganze infache dinge eben.
schöner gruss:

bbw
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