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Alt 19.06.2005, 11:23   #1
sternefresser
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Registrierungsdatum: 13.06.2005
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Kochkurse, die neue Geisel!

Jedes Jahrzehnt hat seine Plage - alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Da das aktuelle bisher bis auf einige Naturkatastrophen und einer grundsätzlichen Verschlechterung der Stimmungslage nicht relevantes hervorgebracht hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch der Gourmet-Dschungel einmal wieder sein Recht herausnimmt und sich zumindest in dieser Kategorisierung an die Spitze katapultiert.

Essen ist mehr denn je zur Mode-Erscheinung, denn zum qualitativ-darwinistischen Kräftemessen von Profis geworden und wie jede Mode-Erscheinung hat natürlich auch diese ihre Macken. So schwingt sich heute jedes noch so wenig bemittelte und drittklassige Restaurant dazu auf, Kurse und Schulungsangebote anzubieten. Von den von uns besuchten knapp 200 Restaurants bieten derzeit mindestens 150 entsprechende Offerten an. Doch wozu? Natürlich lediglich um einen vordergründigen affektierten Fun-Faktor und weniger um die ernsthafte Vermittlung von Know-how anzubieten - nichts im Vergleich zu den Angeboten des CIA oder der Möglichkeit des Ceasar Rich Departments.

Auch auf die Gefahr hin ein äußerst gut florierendes Geschäftsfeld anzugreifen, kann der Schluss nur lauten: Spitzenköche haben im Schulungsbereich nichts zu suchen. Qualität, Warenkunde, Garzeiten - von individuellen Tricks und Kniffen ganz zu schweigen - bedürfen jahrelanger Erfahrung. Nichts davon lässt sich in Stunden oder Tagen vermitteln. Wir prophezeien: Jede Minute, die ein Koch in die eigene Weiterbildung, Publikationen oder in Gastauftritte steckt, ist besser in den Griff nach den Sternen investiert.

Mein Herd is my castle: Wer privat kocht gehört in die Küche und nicht ins Restaurant!

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