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Alt 27.04.2005, 20:03   #4
KingKreole
Erfahrener Benutzer
 
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Frage AW: Von der Mäßigung

Die Kokosmilch findet bei mir auch gelegentlich Verwendung, vor allem bei Thai Gerichten.
Allerdings bin ich eher zurückhaltend in der Verwendung, da Kokosmilch wie auch Kokosfett eine eher ungünstige Fettsäuren-Zusammensetzung aufweist. Es überwiegen die kurzkettigen, gesättigten Fettsäuren, die die Bildung sogenannter Transfette begünstigen. Diese gelten ernährungsphysiologisch eher als ungünstig.
Hallo Karl,
danke Dir für Deinen Beitrag. Bin schon auf Deine Antwort gespannt.
Gruß KingKreole

Zur Kokosnus:
Kokosfett gilt in westlichen Industrienationen seit Jahrzehnten als besonders ungesund. Der Grund: Es strotzt nur so von gesättigten Fettsäuren, die Herz und Gefäße schädigen sollen. Doch das ist keineswegs erwiesen. Zwar erhöhen einige Bestandteile des Kokosfetts den Cholesterinspiegel, doch das wars auch schon: Ob damit ein erhöhtes Gesundheitsrisiko einhergeht, ist zumindest fraglich. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich nämlich, dass die Erhöhung des Cholesterins vor allem das so genannte „gute“ Cholesterin (HDL) bestrifft: Je mehr davon im Blut unterwegs ist, desto geringer ist das Risiko, an einer Herz- oder Gefäßerkrankung zu leiden.
Wer sich im Internet einmal auf die Suche nach Kokosfett macht, findet englischsprachige Seiten, die es als das beste Fett überhaupt anpreisen (neben einigen Fischölen): Dort steht dann sinngemäß zu lesen, es helfe gegen Arterienverkalkung, Übergewicht, Aids und kurbele die Schilddrüsenfunktionan – aber nur, wenn es sich um „virgin coconut oil“ handelt. Dieses Kokosnussöl ist im Gegensatz zu dem uns bekannten weißen Plattenfett aus dem Supermarkt weitgehend naturbelassen. Was ist dran an den enormen Gesundheitsversprechen?
Kokosfett und Herzschutz
Dass Kokosnüsse nur dann gesundheitsgefährdend sind, wenn sie einem am Strand auf den Kopf fallen, zeigen die Bewohner Südindiens, der Südsee-Inseln und anderer tropischer und subtropischer Gebiete. Überall dort werden seit Jahrtausenden Kokosnüsse gegessen und es wird traditionelle mit Kokosfett gekocht. In Kombination mit Reis, Fisch, Gemüse und Obst, sichert die Kokosnuss dort eine gesunde Ernährung. Es erhöht keineswegs das Risiko für Arterienverkalkung oder Herzinfarkte. Die häufen sich in der Südsee erst, seit es dort vermehrt Weißmehlprodukte, Sojaöl und Cola gibt.
Ob Kokosnussöl jedoch im Umkehrschluss auch uns vor dem Herztod schützen kann, ist keineswegs erwiesen. Fest steht nur, dass die durch Kokosnussöl verursachte Cholesterinspiegelerhöhung erstens individuell unterschiedlich ausfällt und zweitens vermutlich günstig ist, weil sie vor allem das „gute“ Cholesterin betrifft. Die Fettsäure, die das stärkste Potenzial zur Erhöhung des „guten“ Cholesterins hat, heißt Laurinsäure. Sie macht rund 50% des Kokosfetts aus.
Kokosfett und Körpergewicht
Fett liefert von allen Nährstoffen die meisten Kalorien. Allerdings besteht Kokosnussöl zu einem Großteil aus so genannten mittelkettigen Fettsäuren, die weniger Kalorien liefern als die langen Fettsäuren, die z.B. in Sonnenblumen- oder Maiskeimöl dominieren (pro Gramm Fett 1 Kalorie weniger). Zudem werden die Fettsäuren des Kokosfettes bevorzugt zur Energiegewinnung genutzt und vom Körper kaum in Speckpölsterchen eingelagert. Das heißt nun nicht, dass man von Kokosnussöl nicht zunimmt oder gar automatisch abnimmt, denn es kommt auf die gesamte Kalorienaufnahme an. Ist die zu hoch, nimmt man zu, egal, woher die überschüssigen Kalorien stammen. In vernünftigen Mengen verzehrt, kann Kokosnussöl jedoch möglicherweise beim Abnehmen oder Gewichthalten helfen.
Dazu trägt auch bei, dass die mittelkettigen Fettsäuren im Kokosnussöl die Wärmebildung im Körper etwas anregen – und zwar stärker als andere Fette dies vermögen. Auf diese Weise „verpufft“ ein Teil der Kalorien ungenutzt, anstatt auf den Hüften zu landen.
Kokosfett und Infektionsschutz
Fette und ihre Bestandteile, die Fettsäuren, liefern jedoch nicht nur Kalorien: Die mittelkettigen Fettsäuren des Kokosfettes, allen voran sein Hauptbestandteil Laurinsäure, können Krankheitserreger bekämpfen. Sie töten Bakterien, Viren und vermutlich auch Pilze.
Insbesondere die Laurinsäure kann ist in der Lage, verschiedene Krankheitserreger zu zerstören. Empfindlich reagierten im Laborversuch beispielsweise Grippe- und Herpesviren. Das bedeutet nun nicht, dass man im Krankheitsfall Kokosmakronen statt Medikamente einnehmen soll: Es zeigt jedoch, dass Kokosnussöl aufgrund seiner speziellen Zusammensetzung den Körper möglicherweise bei der Krankheitsabwehr unterstützen kann.
Kokosfett in der Küche
Kokosfett bringt von Natur aus eine Reihe günstiger Eigenschaften mit: Es ist aufgrund seiner Zusammensetzung ein sehr hitzestabiles Pflanzenfett und jahrelang haltbar. Während andere Pflanzenöle durch Hitze, Licht und Luft sehr leicht geschädigt werden und zur Bildung gesundheitsschädlicher Stoffe neigen (z.B. freie Radikale, die Haut und Körperzellen angreifen, Transfettsäuren, die Blutgefäße schädigen), bleibt Kokosfett auch bei hohen Temperaturen stabil und verändert sich nicht negativ. Damit ist es ideal zum Braten, Backen und Frittieren.
Für Menschen, die aufgrund einer Allergie oder Unverträglichkeit weder Milch oder Sahne noch Butter vertragen, sind Kokosnussöl, Kokosmilch und Kokosfleisch eine leckere Alternative.
Kokosfett für Haut und Haar
Kokosnussöl ist ein bewährtes Mittel zur Pflege von Haut und Haaren. Seine Bestandteile sind in der kosmetischen Industrie unverzichtbar für Seifen, Shampoos und Hautpflegemittel. Auch in Naturkosmetikprodukten spielt hochwertiges Kokosnussöl aufgrund seiner pflegenden und schützenden Eigenschaften eine Rolle.
Kokosfett dringt besonders rasch in Haut und Haar ein und schützt anhaltend vor Feuchtigkeitsverlusten. Gegenüber Cremes mit anderen Pflanzenölen hat es den Vorteil, dass es nur sehr wenig ungesättigte Fettsäuren enthält. So können kaum schädlichen Radikale entstehen, die die Haut angreifen. Regelmässig ins Haar einmassiert, pflegt es nicht nur, sondern soll auch gegen Schuppen helfen.
Kein Wundermittel
Hochwertiges Kokosnussöl ist nicht gesundheitsschädlich. Lediglich teilgehärtete Kokosfette können problematische Transfettsäuren enthalten; die Härtung muss auf dem Etikett vemerkt sein. Andererseits ist auch das hochwertigste Kokosnussöl kein Wundermittel. Es verfügt jedoch über eine Reihe günstiger Eigenschaften, wie seine hohe Hitzestabilität, seinen hohen Anteil an Laurinsäure, seine leichte Verdaulichkeit und seine haut- und haarpflegenden Effekte. Wer den Geschmack mag, kann es daher vielseitig einsetzen. Weil Kokosfett jedoch nicht alle vom Körper benötigten Fettbestandteile enthält (wenig essenzielle Fettsäuren), sollte es niemals das einzige Fett in der Küche sein, sondern in guter Abwechslung mit anderen Ölen verwendet werden.
Kokosnuss
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