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Alt 06.01.2006, 02:17   #2
Bonito
Gast
 
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AW: Rauchverbots-Mythen

Hallo
und mit Verlaub. Ich bleibe dennoch skeptisch!
Deutschlands Gastroszene ist mit Irland schon allein deshalb nicht zu vergleichen, weil z.B das Bier in der Kneipe genauso viel kostet wie im Supermarkt. Und so erfreuen sich Kneipen auch auf dem irischen Land eines regen Besuchs. Die allseits auftretenden und beliebten Musiker tragen sicher auch einiges dazu bei.

Italien... hier hat Gastronomie, Essen gehen und gutes Essen überhaupt einen höheren Stellenwert als im (immer noch vergleichsweise) kulinarischen Entwicklungsland Deutschland. Die Mentalität diesbezüglich ist nunmal in Italien eine ganz andere. Dazu könnte man etliches ausführen, ich lasse das jetzt mal. Will aber auch nicht unerwähnt lassen, dass Italien viel sonniger ist als Deutschland, also die Raucher sich ähnlich freudig und gesellig unter freiem Himmel treffen wie unserenorts bei einer Party in der Küche.

Naja, und obs in Schweden auch klappt oder in Spanien viel weniger. Sicher bin ich mir, und in dem Punkt stimme ich der Dehoga zu, in Deutschland wird das Rauchverbot der Gastromie insgesamt deutliche Schwierigkeiten bereiten. Da gehen mir Statistiken oder Vergleiche zwischen Äpfeln und Birnen vorbei. Vor allem den Kneipen / Bars (wenn es denn auch da zum Rauchverbot kommen soll) wird das schaden. Und ich frage mich jetzt schon, wer denn die Umbauarbeiten in den Restaurants zahlen soll. Der Gast doch ganz sicher nicht?!

In der Theorie hört sich manches toll an, und das diese den Nichtraucher erfreut, von mir aus. Mein Vorschlag: Solche sicherlich wertvolle Ideen setzt man doch am besten dann durch, wenn der Aufschwung wieder da ist. Und der soll doch bekanntlich in Kürze kommen. Bravo, da freu ich mich schon drauf. Aber ansonsten möchte ich als Gastronom bitte nicht weiter belastet werden, als ohnehin schon genug. Um das zu erwirtschaften was erforderlich ist, ist weit mehr nötig als noch vor einigen Jahren, und auch da haben wir alles andere als Däumchen gedreht. In diesem Jahr gilt es z.B bei uns mal ebenso ein Dach zu erneuern, was nebenbei mehrere Tausend Euros kostet.

In diesem Sinne würde ich Nichtraucher und Statistiker, die von mir verlangen derlei sauteure Umbauten vorzunehmen bitten so lange daheim zu speisen, bis eine solche Investition wirklich lohnenswert ist.

Aus: Ansichten eines Gastronoms.
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