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Alt 14.07.2009, 15:02   #1
knorhan
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Registrierungsdatum: 02.11.2007
Beiträge: 939
Hier was für unseren Forenmitglied "penner"

»Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu« – dieser Grund-gedanke ist in allen großen Religionen zu finden, und man könnte diesen Satz als Leitgedanken der
Terranen Ernährung sehen. Mit »terran« sind diejenigen Gemüse- und Obstpflanzen gemeint, die dem Boden nicht entrissen werden, sondern nach der Ernte der Früchte bzw. Blätter weiterleben. Kurz: Für die Terrane Ernährung stirbt keine Pflanze.
Es ist die Ernährung der Zukunft, in der nicht nur die Tiere geachtet werden, sondern auch die Pflanzen und die Natur.

Soweit so gut, aber willst du das wirklich? Ich nicht jedenfals nicht so Extrem. Für mich müssen Tiere noch sterben und Gemüse aus der erde gerupft werden. Und wenn es denn anders geht mit einigen Sorten, auch gut, dann dürfen sie in der Erde bleiben.

Einige Landwirte in Unterfranken, die sich seit
vielen Jahren um einen friedfertigen Umgang mit den Feldern und Kulturen bemühen, streben nun Schritt für Schritt einen Anbau von Pflanzen für eine Terrane Ernährung an. Werfen wir
einen Blick auf ihre Versuchsfelder, wo die ersten Erfahrungen gemacht werden.
Als mehrjährige Pflanzen sind uns vertraut: Sämtliche Baumfrüchte wie Äpfel, Zwetschgen, Birnen, Beerenfrüchte; Kräuter, einige Salatsorten, Blattgemüse und auch mehrjährige Fruchtgemüse. Andere mehrjährige Pflanzen sind im Zuge einer rein profit-orientierten Landwirtschaft von der Bildfläche verschwunden. Hier gilt es diese wiederzuentdecken und zunächst im Kleinen Rahmen Erfahrungen mit diesen oft sehr alten oder auch exotischen Gemüsesorten zu machen. Einige dieser Pflanzen möchten wir unseren Lesern regelmäßig vorstellen. Diesmal waren wir mit Gummistiefeln und Fotoapparat auf dem Hof Ruppertzaint unterwegs, einem der Höfe auf dem der im Friedfertige Landbau bereits praktiziert wird.

Als mehrjährige Pflanzen sind uns vertraut: Sämtliche Baumfrüchte wie Äpfel, Zwetschgen, Birnen, Beerenfrüchte; Kräuter, einige Salatsorten, Blattgemüse und auch mehrjährige Fruchtgemüse. Andere mehrjährige Pflanzen sind im Zuge der rein profit-orientierten Landwirtschaft von der Bildfläche verschwunden. Hier gilt es, diese wiederzuentdecken und zunächst im kleinen Rahmen Erfahrungen mit diesen oft sehr alten oder auch exotischen Gemüsesorten zu machen. Einige dieser Pflanzen möchten wir
unseren Lesern regelmäßig vorstellen. Diesmal waren wir mit Gummistiefeln und Fotoapparat auf dem Hof Ruppertzaint unterwegs, einem der Höfe auf dem der Friedfertige Landbau bereits
praktiziert wird.

Amaranth war eines der Grundnahrungsmittel der Inkas und Azteken und ist ein bemerkenswert kleines Korn: Bis zu 3000 Samen wiegen nur 1g. Amaranth ist besonders reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Das Inka-Korn enthält zudem alle essentiellen Aminosäuren in einer sehr ausgewogenen Zusammensetzung und ist glutenfrei. Es schmeckt erstklassig als herzhafte Beigabe zu allen Gemüsesorten. Auf dem Hof in Ruppertzaint sieht man die Amaranth-Pflanzen schon von weitem in ihrem hellen, leicht pinkfarbenen Rot aufleuchten. Amaranth ist wie die europäischen Getreidesorten einjährig. Das Ziel ist, dass nur ein Teil der Samen geerntet wird und sich die restlichen Körner selbst aussamen können, so dass der natürliche Wachstumskreislauf erhalten bleibt.

Die Artischocke ist als Kulturpflanze seit langer Zeit aus dem Mittelmeergebiet bekannt. So wurde sie bereits 500 v. Chr. in Ägypten genutzt. Der Anbau kann überall dort stattfinden, wo das Klima mild ist, demnach auch in klimabegünstigten Gebieten Mitteleuropas.
Auf dem Versuchsfeld im Friedfertigen Landbau wachsen die Artischockenpflanzen das erste Jahr. Die Pflanzen sollen zunächst auswachsen, damit sie sich entwickeln können und gut durch den Winter kommen. Im zweiten Jahr werden sie dann schon größere Knospen bekommen.

Der Name »Lupine« stammt wahrscheinlich aus dem Lateinischen und bedeutet Wolfsbohne (Lupus = Wolf) oder Feigbohne. Weltweit wachsen etwa über 300 verschiedene Lupinenarten, von denen nur vier einjährige Arten für die Korngewinnung kultiviert wurden. Die Lupine liefert nicht nur wertvolles Eiweiß, sie düngt auch gleichzeitig den Boden. Die Lupinenpflanze übersteht längere Trockenheit und gedeiht auch auf kargen Böden. Durch ihre Pfahlwurzel mit den Knöllchenbakterien ist die Lupine eine Stickstoffsammlerin und dadurch zur natürlichen Düngung bestens geeignet.

Die Sojabohne ist eines der bedeutendsten Nahrungsmittel der Welt. Ihre Wurzeln liegen in China, wo die wandelbare Bohne vor Tausenden von Jahren kultiviert wurde. Die Bohne ist eine ideale Quelle für gesunde Makronährstoffe und ein echter Verwandlungskünstler: Sie kann nahezu jede Form und jeden Geschmack annehmen. Die Vielfalt der Rezepte und Möglichkeiten ist verblüffend: Tofu, mariniert und gebraten, als cremige Füllung für Pasteten, in Form von Bratlingen, als Beilage für die fernöstliche Küche, aber auch in Form von Milch, Joghurt, Käse, Eis usw.

Auf dem Versuchsfeld im Friedfertigen Landbau wurden die Sojapflänzchen in der Sommerhitze gut bewässert – so sind sie gut durch ihr erstes Jahr gekommen und reiften auch rechtzeitig aus.

Gemüseampfer erlebt derzeit eine Art Renaissance und wird von
vielen Feinschmeckern neu entdeckt. Er gilt als das eigentliche Küchenkraut unter den Ampfern. Richtig lecker ist die mehrjährige Pflanze als Salat. Man kann auch einzelne Blätter als Würzkraut in einen Kopfsalat geben – entweder ganz roh oder kurz blanchiert. Die Landwirte haben die Erfahrung gemacht, dass die Blätter im Frühjahr einen besonders angenehmen Geschmack hatten, im Sommer wurde das Aroma dann immer intensiver. So wird der Gemüseampfer, wenn er dann einmal großflächig angebaut wird, als einer der ersten Frühjahrssalate die Salatfreunde erfreuen.
Übrigens werden die Blätter im Spätherbst welk, die Pflanze zieht sich zurück und treibt im nächsten Frühjahr neu aus.

Diese in Nordamerika heimische Pflanze wurde von den Indianern, aber auch von den ersten weißen Siedlern in Neuengland extensiv genutzt.
Die Indianerkartoffel ist eine richtige Kletterpflanze. Einer der Ruppertzainter Landwirte hat mit ein paar wenigen Knollen ein kleines Versuchsfeld angelegt. Die Pflanze schlingt sich überall hoch und blüht in einem zarten Rosa. Für ein Testessen sind es noch zu wenige Knollen – sie müssen im nächsten Jahr erst einmal vermehrt werden. Aber wenn sie dann gut schmecken, wird im darauffolgenden Jahr eine größere Fläche Indianerkartoffeln angebaut.

Diese Kohlsorte schafft es, ausdauernd zu sein, denn sie bildet keine Blüten und damit auch keine Samen. Die Vermehrung geschieht durch Teilung oder Stecklinge im zeitigen Frühjahr.

Der ewige Kohl ist – der Name lässt es vermuten – in Deutschland zuverlässig winterhart! Von diesem Kohl kann man sowohl im Sommer als auch im Winter grüne Blätter ernten, die wie Wirsing oder Spitzkohl zubereitet werden. Im neuen Jahr wachsen wieder neue Blätter nach.
Gruß knorhan
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