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Alt 12.07.2013, 13:29   #1
knorhan
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Registrierungsdatum: 02.11.2007
Beiträge: 939
Herkunft der Lebensmittel-oder hätten sie´s gewust??

Nicht nur kriminelle Energie ist in diesem Fall die Erklärung.

Auch im Rahmen der Gesetze hat sich eine Kultur etabliert, in der die ursprüngliche Herkunft der Lebensmittel häufig nicht ersichtlich ist - oder von den Unternehmen sogar bewusst verschleiert wird. Das geht schon mit dem Schwarzwälder Schinken los, der als regionale Spezialität daherkommt. Tatsächlich müssen die Schweine aber nie Schwarzwälder Boden betreten haben. Was für eine Sauerei. Das Fleisch kann von überall herkommen. Es reicht, wenn es schlussendlich in der Region geräuchert, geschnitten und verpackt wird. Steht aber nirgendwo, schon gar nicht auf dem Produkt.

Auch bei anderen Lebensmitteln ist nicht immer das drin, was man meinen könnte. Klarer Fall von Verbrauchertäuschung und Irreführung. Wir möchten unseren Gästen erklären was in den folgenden Produkten wirklich steckt? Daher auch einige meiner Berichte, Garnele satt für 9,90 € oder 12,90 €, ich glaube das die Betreiber die Gästen so etwas anbieten nicht annähernd wissen was für einen ungesunden Müll sie verkaufen.

Büsum? Louisiana? China
Diese Flusskrebse sind weder in den Flüssen Louisianas geschwommen noch einem norddeutschen Fischer in Büsum ins Netz gegangen. Sie stammen aus chinesischer Binnenfischerei, wie auf der Rückseite der Verpackung kleingedruckt angegeben ist. Der Hersteller sagt dazu: "Es könnte als verwirrend gesehen werden, mehrere angebliche Herkunftsangaben, wie: „Büsumer“ und „Louisiana“ auf einer Verpackung zu finden. Täuschend finden wir dies aber nicht: Die Angaben auf der Verpackung entsprechen den Lebensmitteletikettierungsvorschriften."

Geflügelschweinerinderwurst
Wussten Sie, dass Geflügelwurst auch Schweinefleisch und Rinderfleisch enthalten darf? Und zwar nicht nur in geringen Mengen. Teilweise ist mehr Schwein als Geflügel drin. Das merkt man aber erst, wenn man sich die Zutatenliste auf der Packungsrückseite anschaut. Steht aber wenigsten drin.
Kann Spuren von Kalb enthalten.

Kalbswiener müssen nach den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse nur 15 Prozent Kalbfleisch enthalten. Ein Schweinefleischanteil von 50 Prozent und mehr ist zulässig. Dabei wissen wir in der Zwischenzeit das Schwein in größeren Mengen (Mehr als zwei mal die Woche) durchaus Gesundheitsgefährdend ist.

Thüringer Land in Bayern
Regionale Produkte kommen gut an. Daher legen die Unternehmen den Regionalbegriff gerne großzügig aus. Diese Buttermilch Desserts werden nicht in Thüringen, sondern in Bayern hergestellt. Nach einer entsprechenden Verbraucherbeschwerde ergänzte die Firma die Verpackung im Sommer 2012 immerhin um den Hinweis "Hergestellt in der BMI, Molkerei Würzburg".

Schwarzwald trifft Griechenland
Der Schwarzwald lässt sich nicht nur als Schinken gut verkaufen. Diese Schwarzwald Creme von Schwarzwaldmilch spielt ebenfalls die regionale Karte. Immerhin der Sauerrahm stammt nach Herstellerangaben aus Molkereien in Schwarzwald und Umgebung. Der Schafskäse, der ein Viertel des Inhaltes ausmacht, hat allerdings schon den Weg aus Griechenland hinter sich.

Besser die Schäfchen zählen
Während das eine Produkt griechischen Schafskäse enthält, wo man ihn nicht erwartet, verhält es sich in diesem Fall genau andersherum. Weil auf der Verpackung nicht der geschützte Begriff "Feta" steht, sondern nur "griechischer Weichkäse", darf der Hersteller statt Schafs- oder Ziegenmilch einfach Kuhmilch für den Käse verwenden. Steht natürlich klein hinten drauf, aber hätten Sie im Supermarkt darauf geachtet?

Für die Region
"Feinste Bierqualität aus der Region", so bewarb die Grönwohlder Hausbrauerei ihr Pils bis Mitte 2011. Bis ein Käufer monierte, dass das Pils gar nicht im schleswig-holsteinischen Gröhnwold, sondern rund 300 Kilometer südlich zwischen Kassel und Erfurt gebraut werde. Die Brauerei reagierte: Aus "aus der Region" wurde "für die Region". Immer noch irreführend, meint die Verbraucherzentrale. Ist aber nach der zweiten oder dritten Flasche auch egal, oder.

Hier handelt es sich nur um einige Produkte. Aber noch schlimmer ist der Verbrauch von längst abgelaufenen Lebensmitteln-Produkten, in Restaurants wo der Gast keine Information hat. Auch hat es nichts mit der Preis-Leistung zu tun. Auch günstige Gerichte können aus guten und gesundheitsfördernden Produkten hergestellt werden. Es wäre sicherlich angebracht wenn die Gäste kritischer und neugieriger, beim Kauf und beim Verzehr im Restaurant wären. Wie viele würden keinen Hering essen wenn sie ihn gerne vorm Braten sehen möchten. Seeteufel, gerade in unserer Karte kann man in ganzen anschauen, vor der Herstellung. Und die Gäste freuen sich.
Kulinarischen Gruß
knorhan
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