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Alt 17.06.2006, 08:43   #11
Taillevent
Erfahrener Benutzer
 
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
AW: Umfang der Weinkarte

Hallo Weinfreunde,

ich habe diese jungen Schnösel, die einen Sommelierkurs absolviert haben, und nun glauben, den Gast spüren lassen zu müssen, dass sie der neue Weinpapst sind, nicht nur im Einzelfall erlebt. Deshalb schreibe ich meistens vom guten Sommelier. Den halte ich für überaus angenehm und nützlich.
Natürlich gehört er zur Inszenierung des Menus, das ist auch gut so. Wenn ich in einem Restaurant einen Haufen Kohle liegen lasse, erwarte ich mir mehr als nur die Befriedigung meines Hungergefühls.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass der Sommelier sowohl seine Weine als auch die Speisen besser kennt wie ich. Er muss daher besser wie ich in der Lage sein, optimale Kombinationen vorzuschlagen. Ich denke schon, dass es dafür allgemein gültige Regeln gibt. Fixe Ideen (zB ich mag keinen Barriquewein, Riesling ist mir zu sauer) sollte der Sommelier auch berücksichtigen.
Wer dieser angebotenen Dienstleistung misstraut, bringt sich natürlich um die Vorteile. Nebenbei, mache ich auch nicht selten. Wenn ich einen Wein sehe, den ich unbedingt will, verzichte ich auf Beratung, dann will ich auch keine (negativen) Kommentare hören.
Zu Leder, Banane, Vanille usw:
Weinsprache ist der Versuch, Geruch und Geschmack des Weines in objektiv nachvollziehbare Worte zu fassen. Bonito hat natürlich Recht, ein vernünftiger Sommelier wird Gäste nicht mit derlei Dingen belasten. Aber Karls Argumente erklären, warum ich Andrés Idee mit der Weinbeschreibung auf der Weinkarte für falsch halte.
Vinöse Grüße
Taillevent
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