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Alt 17.01.2012, 09:46   #1
Budi
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Gasthof zum Roten Ochsen (Heidelberg)

Ein wahrhaft uriger und kultiger Ort!

http://budisfoodblog.wordpress.com/...sen-heidelberg/

Zitat:
Mitten in Heidelberg an der Hauptstraße findet man ein rotes Häuschen dessen Fassade von einem roten Ochsen mit goldenen Hörnern geziert wird.

Direkt unter dem Schild steht geschrieben: historisches Studentenlokal.

Seit mehr als 170 Jahren wird in diesem Hause gekocht und bewirtet. Das alles geschieht im Namen der Familie Spengel.



Im Gasthof „Zum Roten Ochsen“ bekommt man eine urdeutsche Küche. Einfache aber schmackhafte Gerichte zieren die Karte und bedienen den hungrigen Gast mit Gerichten, die zwar jedem bekannt sind, nur gar nicht mehr so oft anzufinden sind.

Das sind Gerichte wie das „Matjesfilet nach Hausfrauenart mit Kartoffeln“, „Badisches Schäufele“, „Linsen mit Spätzle“ oder „Kümmelbraten vom Schweinenacken in Dunkelbiersoße“ und ewige Klassiker wie das „Cordon Bleu“.

In den Wintermonaten wird dann auch die Sehnsucht nach Kindheitsbesuchen bei der Oma gestillt, wenn Grünkohl mit Pinkelwürsten und Kasseler aufgetischt wird. Noch rustikaler wird es dann im Februar mit der Schlachtfestwoche, wo Blut-
und Leberwürste, Wellfleisch und Erbsenpüree mit einem Obstler zum Ende des Mahls angereichert werden.



Mit Philipp Stengel, dem Inhaber und Chefkoch des Gasthofes wurde die Küche ein wenig entfettet, ohne ihre Wurzeln zu verlieren. Nun ist die Karte noch um weitere gelungene Gerichte, wie den „Odenwälder Mostbraten mit Kartoffelknödeln und Apfelrotkohl“ verfeinert worden.

Die nötige Kompetenz um solch simple Gerichte, die gerade wegen ihrer Einfachheit doch so schwer zum Strahlen zu bringen sind, charaktervoll zuzubereiten, ist mit P. Stengel nun auch gesichert. Er hat Stationen wie das „Kempinski“ oder den „Bayerischen Hof“ in München absolviert.



All dies wäre nur halb so interessant, wenn da nicht diese urigen museal anmutenden Gasträume wären. Betritt man das Lokal, so erhält man Eintritt in eine vergangene Wirtsgeschichte. Die Einrichtung hat ähnlichen Kultcharakter wie das „Café Hawelka“.

Schweres dunkles Holz, abgewetze Tische und Bänke statten die Räumlichkeiten aus. Die Wände sind zugepflastert mit alten gerahmten Fotos und Bildern, alte Gästebücher und Krüge lassen die Traditionsgeschichte dieses Hauses erahnen. Dann findet man noch zahlreiche Sprüche, die in die Holzverkleidungen der Wände und in die Tische geritzt sind. Ab und zu wird dann noch auf einem alten Klavier gespielt und das Bier fließt aus abgewetzten Krügen. Die Apfelschorle wird aus rundpolierten Gläsern getrunken und die Gerichte auf verzierten Tellern angerichtet.

Das dies natürlich viele Touristen anzieht ist klar – nur befinden wir uns ohnehin in Heidelberg, also was erwarten wir? Unterm Strich ist dies nur eine Randnotiz, denn das schmälert den Besuch nicht im geringsten. Es könnte eigentlich sogar noch ein wenig lauter gewesen sein.



Familie Spengel
Hauptstraße 217 (Am Karlsplatz)
69117 Heidelberg
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