Gast
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AW: Kinder sollten Kochen lernen, aber von wem?
Hallo bbw,
das Problem ist ja noch nicht einmal die High-End Küche die du umrissen hast.
Viele - nicht alle (!) - scheitern doch heutzutage schon an trivialsten Dingen wie einem Schmorbraten, Spätzle, Knödeln oder anderen Basics.
So ein Fertigkloß mag ja genießbar sein, aber mit seinem originalen Vorbild teilt er hinsichtlich Geschmack nur den Namen.
Der tiefere Grund für das Elend auf den Tellern liegt in der geringen Wertschätzung für ein Mahl. Das geht ja über die bloße Nahrungsaufnahme hinaus. Für sehr viele ist das Einnehmen von Eßbarem nur eine lästige Pflicht, die es möglichst rasch zu erledigen gilt, um sich dann wieder Wichtigerem zuzuwenden. In dieser Grundverfaßtheit liegt der Hase im Pfeffer.
Wenn jemand heuzutage ein simples italienisches Nudelgericht aus der Kühlung in die Mikrowelle befördert, dann stehe ich einigermaßen fassungslos daneben. Das ist eine "Zeitersparnis" von vielleicht 20, 25 Minuten, der allerdings jedweder Genuß geopfert wird.
Wenn ich meinen Kram herrichte und dann koche, dann verliere ich keine Zeit, sondern ich gewinne welche. Ein wunderbarer Freiraum um zu meditieren und sich zu entspannen (für mich als Hobbykoch, für einen Profi ist das was andres).
Karl
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