Hallo Günter,
so meinte ich das nicht. Es nervt nicht wenn Gäste ihre Wünsche äußern. Mir persönlich bereitet es in aller Regel Freude, diesen zu entsprechen und soweit möglich, diese auch zu erahnen. In dieser Hinsicht bin ich also ziemlich schmerzfrei.
Hingegen kann es nerven, wenn Wünsche nicht geäußert, oder leicht zu behebende Fehler nicht rechtzeitig reklamiert, und diese mir dann ganz zuletzt
auf\'s Butterbrot geschmiert werden. Krassestes Beispiel hierzu: "Das Mineralwasser hatte keine Kohlensäure"... dies mir mit sehr bösem Blick im Zuge der Rechnungsbestellung mitgeteilt (Das Mineralwasser war trotz entsprechender Etikettierung also nicht "medium" sondern still, keine Ahnung warum und wie soll ich das mitkriegen, wenn es der Gast mir nicht sagt). Sowas nervt äußerst und ließ in diesem speziellen Fall in mir den Wunsch aufkeimen, der Dame für künftige Restaurantbesuche einen Mitbewerber zu empfehlen und ihr überdies eine Flasche sprudelndes Mineralwasser zu schenken.
Zitat:
Zitat von Günter L.
Ich hätte eigentlich lieber, wenn der Weinkellner von sich aus wüßte, was richtig ist.
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... und dies auch zum Besten gibt, setze ich voraus.
Da fühle ich mit Dir, Günter. Mir geht es ebenso. Nur leider ist dies heute, und meiner Ansicht nach, fast nur noch in Restaurants durchführbar, welche der Gast mit einem gesteigerten Maß an Respekt und Ehrerbietung betritt (was wir nicht sind und auch aus bestimmten Gründen nicht sein wollen).
Ansonsten beobachte ich oft, dass der Gast es eher als Bevormundung/Belehrung empfindet wenn z.B. die Weintemperatur diktiert, oder (manchmal sogar) auch nur empfohlen wird. Insoweit übe ich mich mitunter darin, in diesem Punkt dem Gästewunsch zu entsprechen und serviere Weiß und Roséweine bei mittlerweile 7° (ein Kompromiss), tanninreiche Rotweine bei 18° und andere Rotweine bei 16°C. Letzteres (16°C) kann auch schonmal Bemerkungen à la "zu kalt" hervorrufen, nur da erkläre ich kurz. Bei Weissweinen handle ich stets unkommentiert nach Wunsch.
Ich muss eben einfach auch zusehen, das es insgesamt nicht
zuuu kompliziert wird. Eben weil auch hier
Zeit Geld ist. Das liest sich aus Gastsicht sicher ziemlich daneben. Letztlich ist es aber so, dass nur ich überschauen kann, wieviele Mitarbeiter welchen Aufwand leisten können und muss hierbei auch eine Struktur organisieren die nicht zu sehr ausufert und entsprechende, wenn auch flexible Grenzen hat.
Also Günter, unsere Kneipe
reiht sich in folgende Gattung:
Der Gastwirt weiß zwar in aller Regel welche Temperatur die richtige ist, bewegt sich aber in seiner ausführenden Tätigkeit, auch aus organisatorischen Gründen, innerhalb gewisser eingespielter und erprobter Parameter. Hingegen ist dieser (Gastwirt) dankbar für jeden Hinweis/Wunsch, auch betreffend Weintemperaturen, um diesem dann höchst flexibel gerecht zu werden.
Hinweis: M.Stern ist wie gesagt nicht inklusive, aber dafür gibts ja auch noch Punkte, Hauben, Löffel, etc.. Zu etwa 95% ist das Klima zwischen uns und unseren Gästen als sehr angenehm, entspannt und unaffektiert zu bezeichnen.
Gruß, Bonito.