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Österreich - Bregenz - Adler
Die Ortschaft Fluh liegt auf einer Sonnenterrasse am Pfänderhang und gehört zur Stadt Bregenz. Außer der schönen Aussicht gibt es hier den Adler zu entdecken, eine alte Dorfwirtschaft, vor wenigen Jahren behutsam und mustergültig renoviert.
Die Gastrokrise gibt es hier offenbar noch nicht, an einem Sonntagmittag ist alles bis auf den letzten Platz besetzt. Den Schweinskrustenbraten gibt es nur sonntags, haben wir natürlich bestellt. Der Service war im vollen Lokal zíemlich gestresst, so gelang es uns nicht, Näheres über die Herkunft das Schweines zu erfragen. Offenbar von der Schulter, perfektes Verhältnis zwischen magerem Fleisch und Fett, saftig, die Kruste knusprig aber nicht hart. Perfekt. Ähnliches gilt für die Leberknödelsuppe, ausgezeichnete Bouillon, Leber im Knödel deutlich schmeckbar, klingt selbstverständlich, ist es aber nicht.
Bevor ich jetzt 20 Punkte vergebe, muss ich leider auch die Schattenseiten erwähnen, die Mehlspeisen sind zwar hausgemacht, der Umweg über den Tiefkühler bleibt ihnen aber nicht erspart. Der Zwetschkenfleck eiskalt, der Apfelstrudel ebenso, die Teigblätter teilweise ungebacken.
Die Weinkarte ist leider auch noch ein Relikt von früher, zumindest was die Kalkulation angeht. Unser Wein kostet im Einkauf für Letztverbraucher etwa 8 €, auf der Weinkarte 39,90. Das find ich nicht in Ordnung, man kann mit einer Durchschnittsflasche Wein nicht mehr Rohgewinn machen wie mit dem Essen Umsatz. Der Gesamtpreis hat für uns wieder gepasst, aber nächstesmal gibt es Bier zum Schweinsbraten, passt mindestens so gut.
Insgesamt haben wir viel Licht und etwas Schatten gefunden, ich mag die zeitlose Küche abseits aller Zeitgeistströmungen, daher 14,5 Punkte.
Kulinarische Grüße
Taillevent
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