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-   -   Kinder sollten Kochen lernen, aber von wem? (https://www.feinschmeckerforen.de/showthread.php?t=335)

black-brown-white 19.04.2006 09:11

AW: Kinder sollten Kochen lernen, aber von wem?
 
Hallo zusammen,
eigentlich wollte ich mit meinem beitrag keine Streit auslösen, höchstens eine Diskussion.
Ich wollte niemanden persönlich angreiffen, sondern eine vielleicht nicht so neue Idee wiederbeleben.
Ich dachte niemals daran, dass Gastronomen Kinderkochkurse unentgeltlich zur Verfügung stellen. Ich denke es gibt genügend Eltern, je nach Region und Umfeld natürlich, welche dafür gerne zahlten.
Leider haben sehr viele Eltern keine Zeit sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern und gerade deshalb haben sie ein schlechtes Gewissen und kaufen eh jeden Unsinn. Meine nicht einmal 2 jährige Nichte quillt über vor Spielsachen, die sie ohnehin nicht würdigt. Als Kinderloser fällt mir nur immer wieder auf, welchen Stellenwert Kinder einnehmen. Ich bin fest davon überzeugt, dass viele Eltern aus Ermangelung an Zeit, oder und Können ihre Kinder in derartige Kurse schicken würden. Dass Kinder einen Kochkurs als Spiel begreiffen sehe ich nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. Kinder lernen nun mal durch Spielen.
Mir ist klar, dass unterschiedlichste Gastronomen hierzu sehr unterschiedliche Ansichten vertreten, weil sie einerseits mit dem herkömmlichen Geschäft ausgelastet sind, andererseits weil sie gerade Familien mit Kindern nicht ansprechen, oder weil sie schlicht die dahinter steckende Arbeit nicht auch noch gebrauchen können.
Mir geht es aber um die künftige Kochkultur und die kann man MC D und Consorten nicht so ohne weiteres überlassen. Kultur ist Erziehung und natürlich hört diese Erziehung nicht mit dem Eintritt ins Erwachsenenleben auf, aber wenn ich etwas früh mit bekam, tue ich mir leichter und nutze es selbstverständlicher. Das Beispiel von KingKreole geht auf ein interessiertes Elternhaus zurück. Die gibt es natürlich, aber wie gross ist diese Masse, von der ambitionierte Gastronomen einmal leben können?
Mir geht es um künftige Marktanteile, die manchmal zu leicht den Großketten überlassen werden. Von mir aus nennt es auch Interesse am Gemeinwohl, oder schlicht Eigennutz. Ich glaube, dass die Krise in der Gastronomie unter anderem mit dem mangelnden Verständnis für Lebensmittel und der sinnvollen Zubereitung zusammenhängt.
Darüber hinaus halte ich Kinderkochkurse, je nach Positionierung für einen zusätzlichen Anreiz Kunden zu gewinnen, oder und zu halten.

bbw

Kochwerkstatt Ruhrgebiet 25.02.2008 12:12

AW: Kinder sollten Kochen lernen, aber von wem?
 
Von Giovanni lernen die Kinder wie man auch ohne Maggi und Mikrowelle eine leckere Mahlzeit zubereitet. Vom einfachen Aufschlagen eines Eies bis hin zur selbstgemachten Pasta sowie eines einladend gedeckten Tisches können die Kinder erfahren, wie viel Spaß, aber auch Mühe es macht, ein Essen anzurichten. Das gemeinsame "Schlemmen" bildet den Höhepunkt des Kurses. für Kinder von 8 - 12 Jahren nur Samstag – Vormittag von 10.00. – 14.30 So lernen die Kinder spielerisch den richtigen Umgang mit Lebensmittel.


italienischer Kinderkochkurs für die Feinschmecker von Morgen!

Susann 28.10.2009 08:36

AW: Kinder sollten Kochen lernen, aber von wem?
 
Hallo,
ich finde es auch nicht gerecht den Eltern die Schuld zu geben, wenn die Kinder nicht kochen lernen. Meist haben diese ebenfalls nicht gelernt sich richtig zu Ernähren. Oder könnt Ihr euren Kindern was mit auf den Weg geben wovon ihr keine Ahnung habt? Ich finde das sollte Teil der Schule sein. Es sollte einfach öfter Hauswirtschaftunterricht (genauso wie Sport) unterrichtet werden. So lernen die Kinder etwas, was sie jeden Tag gebrauchen können.

black-brown-white 29.10.2009 08:15

AW: Kinder sollten Kochen lernen, aber von wem?
 
hallo susann,erst einmal freut mich, dass du dich zu wort meldest. ganz ehrlich ich musste mich erst wieder ei wenig einlesen, was ich und all die anderen damals geschrieben hatten. ich erachte essen als ein sehr hochstehendes kulturgut, was nicht glech bedeutend sein muss, mit allgemeinen ansichten darüber. das wäre dann schon zu spät und auch nicht der materie gerecht. ich als nicht kindesvater, sehe aber immer wieder wie viele dinge der schule überantwortet werden, die eigentlich nicht dort hin gehören. ob nun das kochen dort hin gehört oder nicht, will ich damit garnicht sagen, aber die tendenz vieles der öffentlichkeit aufzubürden halte ich für einen falschen weg. als schüler war ic hauptsächlich daran interessiert möglichst schnell wieder nach hause zu kommen, zusätzlicher unterricht mit kochen, wäre bei mir auf keine tolle motivation gestossen. ich hatte allerdings das glück, dass ich schon als kleinkund in der küche stand und mithalf. meine mutter und auch mein vater kochten gerne, was frühr eher als paar unüblich war. auch deren eltern waren durchaus an kulinarischem sehr interessiert und so gibt es eine ziemliche rezeptesammlung innerhalb meiner familie. bei mir waren es aber auch die vielen kochsendungen, damals paul bocuse, welchen ich mir immer ansah und sehr bald schrieb ich seine rezepte einfach mit. als ich mein erstes soufflé produzierte war ich enorm stolz auf mich,....
ich glaube, dass derartige werte durchaus auch von daheim mitgegeben werden müssten. ich war ja auch galerist und wenn nicht meine eltern eine sehr affine seite gehabt hätten, wäre ich aufgrund des kunstgeschichteunterrichts in der schule wohl kaum auf diese sparte gestossen.
ich halte schlicht die schule nicht für derlei geeignet, auch wenn ich mir gut vorstellen könnte, dass eltern gemeinsam mit den schülern in der schule kochen könnten. bei sehr unterschiedlicher herkunft wäre dies sicherlich ein sehr verbindendes element. es ist so schade, dass wir zum beispiel die türkische küche nur über döner,.... wahrnehmen und den eigentlichen enormen reichtum dieser kulturen nicht mitbekommen. diese völkerverständigende anspielung meinerseits könnte tatsächlich ein wenig bewegen. sofern die bereitschaft hierzu natürlich vorhanden wäre. wie du siehst hab ich meine aussage auch schon wieder relativiert, was aber noch imer nicht das problem der eltern auflöst, welche vom kochen keine ahnung haben, weil ihnen dies ebenfalls nicht beigebracht wurde.
da wird es schon schwieriger, denn kinder solcher eltern würden sich ja vollends blamieren bei deartiger aktivität. vielleicht sollte man dann den begriff ein wenig weiter fassen. kultur vermitteln. jeder verfügt über eine eigene gelebte kultur und kann diese anderen näher bringen. ob dies nun kochen ist, oder stricken, oder fotografieren, oder was sportliches, die möglichkeiten wären mannigfaltig.
ich hoffe auf diese art kämen die kinder und auch die eltern zu ein wenig mehr verständnis füreinander und brächten diese kultrwerte häufiger in ihre erziehung mit ein.
ich bin schon gespannt auf deine antwort:

bbw

annabella 10.06.2010 17:55

AW: Kinder sollten Kochen lernen, aber von wem?
 
Ich denke auch, dass Thema ist sehr vielschichtig.
Wie erreichen wir die bildungsfernen Familien mit diesem wichtigen Thema ?
Über Ganztagsbetreuung...? Wie in der DDR ?

Wer soll das alles bezahlen ?

Man könnte sich an jedem dieser Themen festbeißen..

Gruss Anna


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