Österreich - Linz - Verdi - Lukas
Das Restaurant Verdi liegt etwas außerhalb von Linz, um es zu erreichen, wird ein Fußmarsch oder ein Taxi benötigt. Dafür wird man mit einem wunderbaren Blick über Linz belohnt. Die Karte bietet neben regionalen Produkten auch internationale Standards wie schottischer Lachs, Salzwiesenlamm oder Bresse-Huhn.
Das Menu gibt es für Solo-Gäste nicht, daher a la carte: Gebratenes Kalbsbries mit Steinpilzen, La-Ratte-Creme, Champagner-Basilikumöl ausgezeichnetes Bries, intensiver Basilikumgeschmack Bresse-Huhn mit Pfifferlingsrisotto die Qualität des Federviehs aus der Bresse ist immer wieder überzeugend Geeister Minigermknödel mit Mühlviertler Graumohn der Mohn kam in Form eines Kuchens Zwischen Vor- und Hauptspeise kam ein Pfirsichsorbet, dieses Relikt aus den 70-ern ist doch noch nicht ganz ausgestorben. Begleitet hat ein Veltliner Grande Reserve von Bauer, der zeigte, wozu diese Traubensorte fähig ist. Kompetenter Service, ein schöner Abend, eine Küche mit erstklassigen Produkten und tadellosem Handwerk, das macht 17 Taillevent-Punkte. Kulinarische Grüße Taillevent |
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Hallo taillevent,
das mit dem Fußmarsch finde ich gut, bei dem Essen, gehen die Funde wieder Flöten. Aber einige Nahmen iretieren mich denn doch, aber hängt sicherlich mit dem Dialekt zusammen. Habe übrigen einen Neuen Dessertwein bekommen, schade das ich Dich nicht zum verkosten habe. von Markus Molitor 2000 Bernkasteler Graben Auslese Riesling Mosel. Was meinst du? Gruß knorhan |
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ich gestehe, ich habe mich gegen den Fußmarsch und für das Taxi entschieden :o Eine Auslese von einem der besten Moselwinzer aus einer ausgezeichneten Lage, das kann nur Spitzenklasse sein, das ist klar, auch wenn ich genau diesen Wein noch nicht getrunken habe. Von Molitor habe ich überhaupt noch nie etwas gehabt, das mich nicht begeistert hätte. Kulinarische Grüße Taillevent |
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Das freut mich, da ich mich auf das Urteil eines Sommelier verlassen muss. Gruß knorhan |
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wieso verlassen muss? darf oder hab ich da eine nuance übersehen!
das restaurant kommt bei dir sehr gut weg, bei mir damals nicht so, aber damals war vor sicher 4 jahren und damals war es inn und sowas schadet ja all zu oft. freut mich aber, dass dieser modeschub positives hinterliess! der mühlviertlermohn ist nach dem waldviertler mohn deshalb so gut, weil er zeit hat sich zu entwickeln und weil er eine andere sorte ist als die üblichen angebote. da oben ist es ziemlich karg und kalt. ich komm da beinah her und das dortige mohnöl vermisse ich ziemlich. liebe gruesse: bbw |
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habe doch einen neuen Dessert Wein, mußte Taillevent nach seinen Urteil fragen, wenn ich eine neue sorte schokolade entdecke frage ich natürlich, Dich!
gruß knorhan :D |
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hallo knorhan, ich wollte mit dem blöden satz lediglich einen witz machen. aber es freut mich, dass du drauf so ernsthaft antwortetest! meine weinempfehlungen wären allerdings wirklich eine katastrophe. ich geh nach etiketten und da kann man sich kräftig vertun. aber wenn ich jemanden eine flasche mitbringe, dann hab ich kaum eine andere wahl, denn wenn ich dann den weinverkäufer frage, dann wird er meist vollkommen sauer, wenn ich dann die weinprobe ablehne, mit dem verweis, ich trnke keinen wein.... daher der etikettenschwindel. liebe gruesse:
bbw |
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Zitat:
Verdi hast du als "ganz gut" bezeichnet, dem schließe ich mich an. Du bist immer sehr streng und ehrlich in deinem Urteil, das gefällt mir. Aber unterhalb der Perfektion gibt es auch noch einen Bereich, der durchaus erfreulich ist (und erschwinglicher). Das versuche ich auch zu berücksichtigen. Die Kritik an den - großteils - internationalen Produkten, die es überall in der Spitzengastronomie gibt, ist, so hoffe ich, durchgeklungen. Das hat nichts mit der Qualität zu tun, aber regionale Produkte finde ich spannender. Kürzlich habe ich einen Tiroler Koch auf sein Mieral-Masthähnchen angesprochen, er meinte, diese Qualität bekomme er nirgends in Tirol, damit hat er sicher Recht. Aber viel beeindruckender, spannender und natürlich auch schwieriger wäre es, einen Tiroler Bauer soweit zu bringen, dass er auch ein vergleichbares Produkt erzeugt. Aber natürlich kann man mit französischen Produkten den unerfahrenen Gourmet besser beeindrucken, aber der kommende Trend ist, ich habe es beim Noma bereits geschrieben, Regionalismus. Mausetot ist übrigens Molekularküche. Kulinarische Grüße Taillevent |
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hallo taillevent, mit deiner antwort sprichst du mir aus der seele, nur das marketing der französischen produkte ist einfach besser und es wirkt seit so langer zeit auf uns ein, dass man lieber auf nummer sicher geht und den gast mit franz. produkten begegnet.
hier in kärnten versuche ich da auch ein wenig regionalismus zu betreiben und ein paar leute von der sinnhaftigkeit zu überzeugen. bisher teilweise erfolgreich. einen bauern in tirol davon zu überzeugen, dass er mit spitzenzüchtung weiter kommt ist teilweise nicht ganz ohne. ich erinnere mich an einen fall. damals lebte ich noch in oberösterreich, also schon sehr lange her und es brach ein bekannter von mir dazu auf, sich nicht mehr um die massentierhaltung zu kümmern und stattdessen eben rückzuzüchten. sowas dauert und so kam er schliesslich bei hühnern an, die weitaus robuster waren, weisse eier legten (ganz was schlimmes!) und weitaus weniger fleisch binnen der selben zeitspanne boten. anfangs noch schlachtete er diese hühner nach gewisser zeit und das ergebnis was: die knochen waren robuster, die kunden verweigerten die hühner, weil sie auch ein wenig andersfärbig waren und weil die knochen eben nicht mit dem tischbesteck so leicht zu knacken waren. dazu kam noch ein weitaus höherer preis und so ging er dazu über, die tiere weitaus länger leben zu lassen und nur mehr in einzelteile zu verkaufen. leider übersah er dabei, dass die tiere teilweise, je nach zucht grobfasrig wurden und auch teilweise einen oft recht strengen geschmack entwickelten. immer mehr verrante er sich aufgrund seiner sicher 10 jährigen bemühungen um bessere hühner in eine sackgasse aus der er nicht mehr heraus kam. die angrenzenden bauern lachten über ihn, er ging pleite und arbeitet heute als versicherungsmakler. den hof war er los. ich fürchte kein einzelschicksal im zusammenhang mit pionierarbeit besonders in der landwirtschaft. aus meiner sicht war er auch nach 10 jahren weitaus noch nicht so weit wie die franz. konkurrenz. da liegt der hund begraben! die einstellung der meisten konsumenten geht bei hühnern insbesondere dahin, dass sie ganz weiche knochen wollen, bei den eiern müssen diese braun sein, weisse werden teilweise weggeworfen und was die qualität anbelangt sind kunden mit dem tatsächlichen geschmack eines huhns völlig überfordert. daher auch die immer jüngeren hühner, die einfach zu handhaben sind und keinen speziellen geschmack mehr ausbilden. hätte sich aber der bekannte von mir auf anderes geflügel, wie wachteln, rebhühner,... konzentriert, wäre er eventuell heute noch im geschäft, weil eben diese gnadenlose vergleichbarkeit fehlte. ich spreche häufig mit bauern der region, manche poste ich hier auch ein wenig, aber die meisten ziehen sich bald wieder zurück, weil nicht nachgefragt wird. ein huhn das 12 euro kostet ist viel zu tuer meinen viele. ich sehe das immer wieder auch bei ja natürlich hühnern, die bleiben oft in den regalen liegen. zum verständnis, ja natürlich ist eine der ersten biomarken eines diskonters in österreich und ansich sehr erfolgreich zu relati günstigen preisen. nur in dem falle steht eben ein sehr grosser konzern dahinter, welcher genau vorgibt was zu funktionierne hat und was am markt absetzbar ist. ich als marketer versuche immer wieder bauern zu einer gruppe zusammen zu schliessen, welche sich besseren lebensmitteln widmet, aber die meisten sehen in den anderen eher konkurrenten und sind sich ihrer sache überhaupt nicht sicher, vorallem weil der regionale markt hier in kärnten, die preise nicht goutiert. hier wird viel bioware als normal verkauft, weil viele konsumenten dem bio nicht vertrauen. ansich ein paradies für konsumenten, weil die qualität generell sehr hoch ist, aber um dann wirklich an die qualitativ höheren grenzen zu gelangen fehlt der mut, der markt und auch das kapital einen derartigen prozess durch zu stehen. mein beispiel der freilandschweine, welches ich hier postete ist ein fall, in welchem beide jungbauern fixe und gute berufe haben und so einem "hobby" nachgehen können. der grund ist da, das verständnis auch, aber der markt fehlt völlig. der von dir und auch mir gesehene trend zum regionalismus muss erst wirklich in den köpfen der köche ankommen, bevor sich was tut und dann so langsam in der bevölkerung. ich fürchte das dauert, oder wird abgewürgt.... liebe gruesse: bbw |
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Sehr Interessant was ihr beide da von euch gebt. Das Schwein gibt es in Hamburg, die Hühner auf dem Markt und die Eier sind grün. Sollen angeblich die besten sein. Habe in meinem Kochbuch versucht so gut es ging Regionale Produkte zu nehmen. Aber Kollidiert immer mit, Internationalen.
So zum Beispiel meine gefüllten Mais - Grieß - Plätzchen mit Steinpilzen oder Pfifferlingen. Natürlich sagt der Italiener, Polenta, dazu aber wir hatten schon im 15ten Jahrhundert Maismehl zu Plätzchen verarbeitet. Also was nun sagen? "Polenta", "Maisgrießplätzchen". Ich finde, und das trifft auf sehr vielen Produkten zu, das wenn die Zutaten aus dem Regionalen bereich kommen es durchaus auch so genannt werden kann, egal ob es im Ausland, und der Internationalen Küchen, anders bezeichnet wird. Der Preis der von euch zitierten Produkten ist nur für die normale Gastronomie pressant, mit der Mischkalkulation gelingt es mir immer wieder auch Hochwertige Produkte mit einzubinden, so zum Beispiel letzte Woche Adlerfisch 2,8 Kg. schwer aus Spanien. Und der Endverbraucher muss endlich verstehen, das es nicht auf die Menge ankommt die er für sein Geld bekommt, sondern auf die Qualität. Aber das erzähle mal einer Familie mit zwei Kindern und Harz vier. Schulreise oder Gourmet Händel. Sehr beruhigen empfand ich Taillevent seine Einlassung, "Aber unterhalb der Perfektion gibt es auch noch einen Bereich, der durchaus erfreulich ist (und erschwinglicher). Das versuche ich auch zu berücksichtigen". ;) So kann ich mir vorstellen euren Strängen Maßstäben, wenn ihr dann mal kommt, zu genügen. Hat mich ehrlich sehr beruhigt. Euer knorhan |
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hallo knorhan, als marketer sehe ich die entscheidung ob maisplätzchen, oder polenta recht pragmatisch. polenta hat sich als begriff durchgesetzt und nur wenn du dem ganzen einen etwas anderen hauch verleihen möchtest greifst du auf andere equivalente zurück. so würde ich es handhaben. der bereich unter der perfektion ist wohl der spannendste eigentlich. hier kann ohne die permanente aufmerksamkeit neues entstehen. all jene die permanent im rampenlicht stehen, müssen ihren stil verteidigen und wenden hierfür sehr viel zeit auf, sich da noch um neues zu kümmern halt ich zwar nict für ausgeschlossen, aber eher seltener. neue einflüsse werden eher von anderen aufgeschnappt, so eben der wechsel von der molekularküche zu was anderen. wir sind ja grad an einem dieser brüche angelangt und natürlich haben die innovatoren einiges an handwerkszeug von den grossen mitbekommen, aber um ihren eigenen stil zu entwickeln brauchen sie zeit, ein wenig zurückgezogenheit von sternen und anderem und ziemlich energie. ich bin mir nicht so sicher, dass man einen einheitlichen stil ausmachen können wird, weil ich die lichtfigur nicht sehe. kann sein, dass norma tatsächlich dazu geeignet ist, kann aber auch sein, dass es ein nebeneinander der stile gibt, was ich persönlich auch nicht uninteressant sehe. vergleiche ich mit der kunst, oder der mode, kann ich so ein nebeneinander der stile und richtungen durchaus wahrnehmen. warum also nicht in der küche. in wahrheit sind ja nur sehr wenige dem trend der molekularküche gefolgt. für die meisten konsumenten ist der trend völlig vorbei gegangen. eine regionalere verankerung wie ich es einmal vorsichtig formuliere würde auf eine weitaus höhere akzeptanz stossen, sofern nicht alle ihren hummer überall haben wollen. du bist da ja ziemlich bevorzugt, deine lage erlaubt hummer, oder ähnliches. gewisse dogmen stehen momentan mal wieder auf dem prüfstand und ich würde mir eine gehörige portion regionalismus wünschen. liebe gruesse:
bbw |
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Hallo ihr Zwei, mal was anderes, was haltet ihr von Hans Stefan Steinhauer, hat gerade ein neues Buch auf den Markt gebracht, "Harmonie der Aromen"
Tre Torri Verlag ISBN 978-3-937963-79-2 Scheint hier zu unserem Thema zu passen, Ist wohl sehr Regional bezogen. Vielleicht hat ja schon einer von euch einen Beitrag dazu geschrieben. Gruß knorhan |
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hallo knorhan, du meintest steinheuer und bei dem war ich vor ein paar jahren mal essen. war sehr gut, kann mich aber an das menü nicht mehr erinnern. ich kann mich aber sehr wohl daran erinnern wie eindringlich er seinen anspruch zu zementieren wusste, fast schon ein wenig aufgesetzt, das getue rund um seine person von seiten der gäste.... ! er inszenierte sich damals recht gut. seine bücher kenne ich nicht, in die gegend komm ich selten und damals wars auch nicht ganz leicht für meinen gastgeber, einen tisch zu bekommen, wenn ich mich recht erinnere.
schönen gruss: bbw |
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Zitat:
Was Du da sagst passt zu seinen Bildern. http://www.steinheuers.de/aktuelles.php Schau mal. Gruß knorhan |
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