Deutschlands Schutzschirm
Es dauert nicht mehr lange und wir deutschen Konsumenten werden geschützt. Oder anders gesagt, bis 2016 werden wir vor der Tatsache geschützt, was die Supermärkte so in ihren Produkten verstecken.
Ungesund ist: schlechte Fette und zu viel Zucker und so weiter, und so weiter. Es ist der Schutzschirm, der uns naiv hält, wenn wir den Einkaufswagen an den ausgestellten Jogurtkolonnen entlang schieben, an den Tiefkühltruhen, in deren Tiefe der grässliche Fertigfraß lauert wie Grendels rachsüchtige Mutter. Und zwischen den Türmen von Getränken ahnen wir nichts von ihrem gefährlichen Inhalt. Davor bewahrt uns der erwähnte Rettungsschirm. (Er stammt aus der gleichen Familie wie der andere, mit dem Griechenland als Ganzes und nebenbei auch unser Euro gerettet werden soll.) Aber 2016 ist damit Schluss. Endlich öffnet man uns die Augen, indem sie den schützenden Schirm schließen. Dann muss man uns die Wahrheit sagen über Anteile an Fremdstoffe in unserem Essen, an Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker und Salz. Unsere EU-Minister haben dreieinhalb Jahre um eine Einigung gerungen. Und nun ist es europaweit beschlossen, wir werden nicht mehr beschissen, äh ich meine wir können nun auf der Rückseite der Produkte lesen, was man uns aufzwingt. Warum so viele Jahre und nicht gleich? Die Produzenten brauchen eine Übergangsfrist, um den Kundenbeschiss langsam abzubauen, oder Lösungen zu finden es anders weiter zu betreiben. Ernährungsspezialisten und Ärzte verlangen es schon seit Jahrzehnten vergebens. Vergeblich plädieren sie für eine weiterreichende Offenlegung der Verpackungsinhalte. Nach jahrelangem Leiden ist unser bedrohliches Schreckgespenst, die Gefährdung durch gepanschte Öle, überaltertes Frischfleisch und genmanipuliertes Gemüse, kurzum die gesamten Verbrechen der Nahrungsmittelmafia, die Landschaftszerstörung durch gierige Großagrariern und das Massensterben der Fische und Vögel, zu unserem Leidwesen elendig auf den zweiten Platz der nach unten offenen Horrorskala gerutscht. Und nun wissen wir auch, dass wir Plastik essen, Plastik trinken und auch atmen. :confused: Gruß knorhan |
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