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knorhan 13.07.2013 17:29

auch Pflanzen haben eine Seele!
 
Veganer: auch Pflanzen haben eine Seele!
Warum verteidigt Frau Aigner immer die Massentierhaltung (weil der Mensch ein notorischer Tierquäler ist)? Und alles für wenig Geld satt essen möchte.
Die Entdeckung, dass der Mars bewohnt sei, könnte uns nicht mehr schockiert haben. Aber das jeder Grashalm ein grünes Mitglied der Gesellschaft, jede dithmarscher Kartoffel ein Sozialhilfeempfänger, mit all den Sensibilitäten ausgestattet die auch ein sensibler und mitfühlender Mensch besitzt.

Nicht nur das Volk der Karotten, nicht nur die Blumen des Bösen, die segensreiche Kamille, der stachelige Kaktus und seine harzige Verwandtschaft im Hochschwarzwald haben so etwas wie eine Seele: die Mosse in den Ritzen der Autobahnen sind ebenso mit empfindlichem Gemüt ausgestattet wie das Suppengrün vom Biohof.

Für Veganer ist diese Erkenntnis erschütternd. Nicht genug, das sie von Frau Aigner als Behinderung der Fleischindustrie erkannt werden nee, Bekloppt auch ihre Ernährung als gesundheits-gefährdend bezeichnet, die neue Erkenntnis verurteilt sie praktisch zum Verhungern.

„Liebe Genossen und Genossinnen“ , bringt ein gelblich-weißer Spitzkohl aus Dithmarschen die Hochstimmung auf den Punkt, „nach jahrelangen Verleumdungen als Veganerfutter ist uns nun endlich Gerechtigkeit wiederfahren. Wir sind nicht das Bläh-Gemüse, für das wir gehalten wurden. Unsere Identität ist erkannt und wird uns künftig vor den Vegetariern schützen. Ein Antrag an die UN-Gemüserechtskommission ist bereits gestellt worden. Mit welchem Resultat?“ , will eine abgewelkte Lauchstange wissen, während ein Bund Radischen im Chor das „Recht auf Schärfe“ zurückfordert, das den roten Kugeln genommen worden sei. Als sich ein Zopf Knoblauchzehen dazugesellen will, kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Nacht- und anderen Schattengewächsen. Grüne Blätter fallen zu Boden und eine Gruppe Salatköpfe drängt sich in den Mittelpunkt. Ihr Anführer vermag sich auch akustisch durchzusetzen: „ Wer hat denn am meisten unter den Vegetariern gelitten? Das waren doch wir! Salat, Salat, Salat heben sie immer verlangt, als ob es keine Nudeln gäbe! Damit muss jetzt Schluss sein.“
„Richtig“ ,stimmt eine Tomatenstaude zu: „eine Schande, dass ihnen nichts anderes eingefallen ist als Tomaten! Tomaten im Salat, Tomaten als Sugo. Winters wie sommers sind sie über uns hergefallen.
„Rot ist auch nur eine Farbe wie alle anderen“ ,ruft eine Schwarzwurzel in den Garten. „und nicht einmal Attraktiv“ ,lässt sich ein Spargel vernehmen, der in diesen Moment gestochen wird.
Jenseits der Petersilie erscheint am Gartenrand der Mais. Durch wachstumsfördernde Medikamente zu stattlicher Höhe gewachsen, staubtrocken und garantiert bienenfrei, baut er sich vor dem Biogemüse auf. „Zunächst einmal geht es darum, eine Rangfolge der Neuzüchtungen vorzunehmen“ ,schnauft der Mais. „Eskann doch nicht sein, das unbehandelte Pflanzen hier das große Wort führen, bloß weil ein paar irregeleitete Rohköstler sie den anderen vorziehen!" Jubelnde hektarweite Zustimmung bis zum Horizont.
Die Versammlung der vielfarbigen Diskutanten dauert noch einige Minuten, bis der nächste Platzregen die dunkle Gärtenerde gleichmäßig über Salat, Tomaten und das ganze fleischlose Gesocks verteilt. Eine braune Nacktschnecke, welche die letzte Schneckenvernichtungsaktion des Biogärtners wunderbarerweise überlebt hat, knappert an einem Basilikum.

„Hey, was machen Sie da? Haben sie nicht mitgekriegt, dass wir so fühlen wie Sie? Wie sehe ich jetzt aus, so angebissen…?
„Sie sehen toll aus, richtig zum Anbeißen!“
"Aber meine Seele respektieren Sie noch lange nicht, wie?“
„Was reden Sie da von Ihrer Seele? Wenn sie das bisschen Chlorophyll meinen, das macht den Kohl nicht fett.“
„Sie sind ein Rohling!“
„Rohköstler, wollten Sie sagen!“
„Sie geben es also auch noch zu. Sie…Sie…“
„Und Sie? Erzählen Sie nicht überall, aus Italien zu stammen?“
„Meine Eltern gehörten zu den Pestos aus Genua…“
„…und sind begraben in den Gewürzregalen von, Aldi`, wenn ich nicht irre.“ „Genossen und Genossinnen“, übertönt eine halbfestkochende Kartoffel von Kartoffelhölck aus Büsum das Rauschen im Gemüsebeet, „die Entdeckung unserer Identität bedeutet, dass die Geschichte des Essens neu geschrieben werden muss!“ Und wanderte im Kartoffel-Topf der Büsumer Krabbenstube.

Trotz der neuen Erkenntnis kochen wir weiter für unsere vegetarischen Gäste. (und verbieten das Gemüse ihren Mund )
Kulinarischen Gruß
knorhan


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