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08.07.2006, 14:53 | #1 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 03.05.2005
Ort: Kartitsch, Osttirol, Österreich
Beiträge: 175
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AW: André's kulinarische Eindrücke in ITALIA (exkl. Südtirol)
Hallo Taillevent,
na ja.. eingentlich wird - wie beim ÖAMTC beschrieben - vom Lokal auf die Rechnungssumme ein gewisser Prozentsatz "Bedienungsgeld" Aufgeschlagen, deswegen geben Italiener auch kein Trinkgeld. In den von mir erwähnten Lokalen war dies nicht der Fall - deswegen habe ich das ganze auch hervorgehoben. Ich würde dir raten die Rechnung diesbezüglich zu kontrollieren. Wenn dieser "Coperto-Posten" auf der Rechnung drauf ist, kannst du es dabei belassen bzw. noch was beilegen (wie empfohlen), wenn nicht würde ich wie üblich nach eigenem Ermessen 10 - 15 % geben (ist generell in ITA aber nicht üblich, ich habe schon "verwunderte" Servicemitarbeiter erlebt... die nicht so recht meinten was ich will ) mkg André |
22.07.2006, 16:50 | #2 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
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AW: André's kulinarische Eindrücke in ITALIA (exkl. Südtirol)
Hallo,
hier mein Bericht vom "dal Pescatore" der Familie Santini. Auf unserem Weg in den Urlaub haben wir einen kleinen Umweg nach Canneto sull'Oglio eingebaut. Natürlich war es schwierig, sich am ersten Abend an die späteren Essenszeiten unserer Gastgeber anzupassen, als wir um Punkt Acht eintrudelten, waren wir die ersten Gäste (aber nicht lange). Die Zeit vertrieben wir uns mit dem empfohlenen Aperitif, Annamaria Clementi 99 von Ca' del Bosco, ein erstklassiger Einstieg. Zuerst ein Wort zum Ambiente. Das Restaurant befindet sich in einem landwirtschaftlichen Anwesen. Erst beim Eintreten wird der sehr vornehme und elegante Rahmen ersichtlich. Angenehm klimatisiert, Service von internationalem Format, vielleicht manchmal etwas zu steif (oder lag es an unseren mangelhaften Italienisch-Kenntnissen?). Eine Weinkarte mit dem Who-is-Who aus Italien. Auch aus Frankreich ist alles, was bei Drei-Sternern offensichtlich Pflicht ist, vorrätig. Auf der Speisekarte findet man neben dem à-la-carte-Angebot zwei Menus, wir haben uns für das Menu d'Estate entschieden: Terrina di Astice Salmone con Caviale Asetra Malossol, Anguilla in Carpione Tortelli ai Fiocchi de Latte e Crema di Formaggio di Capra Risotto con Porcini d'Estate, Piselli, Erbette dell'Orto ed altre Verdure Spigola alle Verdure con Peperoncino, Menta e altre Erbe aromatiche Petto d\'Anatra salsa all'Aceto Balsamico tradizionale e mostarda di frutta Formaggi Italiani Dessert Es ist natürlich keine Überraschung, wenn man hier eine der besten Küchen Italiens vorgesetzt bekommt. Alles war absolut erstklassig, das Risotto möchte ich noch zusätzlich hervorheben, in Konsistenz und Geschmack absolut perfekt, eine Lehrstunde für alle, die glauben, mit ihrem Risotto schon die Grenzen des Machbaren erreicht zu haben. Ein Wort zu den Preisen. Die Hauptspeisen kosten gut 40€, die Menus 140. Die Nebenkosten halten sich sehr in Grenzen, sogar der von meinem Jüngsten abgelehnte Käse wurde bei der Rechnung abgezogen. Der Apero wurde mehrfach (ohne zusätzliche Berechnung) nachgeschenkt. Der angebotene Digestif ging auf Haus, das ist mir in einem 3***-Restaurant noch nie passiert. Kurz und gut, alles sehr großzügig, und den verlangten Preis mehr als wert. Unbedingt besuchen, wenn man sich in der (weiteren) Umgebung befindet. Kulinarische Grüße Taillevent |
22.07.2006, 18:22 | #3 | |
Gast
Beiträge: n/a
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AW: André's kulinarische Eindrücke in ITALIA (exkl. Südtirol)
Hallo Tailevent,
liest sich wirklich sehr ansprechend. Ein Menü für 140,- Euro ist schon ein ganz ordentlicher Preis, aber wenn es ein Restaurant der Spitzenkategorie ist, dann geht das schon in Ordnung. Überrascht bin ich, daß sie den Weinkeller auch mit Franzosen gut sortiert hatten. Üblicherweise bricht da in Italien schon gerne der Nationalstolz durch. Alles in allem sicher ein tolles kulinarisches Erlebnis. Was mir allerdings sauer aufstößt ist das : Zitat:
Muß das sein ? Das Essen wäre sicher auch ohne diese fragwürdige Zutat 1a gewesen. Kommt High-End Küche tatsächlich nicht ohne derlei Produkte aus ? Karl |
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22.07.2006, 19:18 | #4 |
Erfahrener Benutzer
Registrierungsdatum: 29.08.2005
Beiträge: 793
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AW: André's kulinarische Eindrücke in ITALIA (exkl. Südtirol)
Hallo Karl,
dass man den Stör in vollkommen unvernünftiger Art und Weise schon beinahe ausgerottet hat, stört mich auch. Der Gang hätte durch Weglassen des Kaviars nichts von seiner Qualität verloren. Es gibt aber auch Kaviar aus der Zuchthttp://www.fresh-caviar.de/produkte.php?SSID=84e1c092337250a99fc8b44125110cb7 , vielleicht ist das eine Alternative? Gruß, Taillevent |
22.07.2006, 23:27 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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AW: André's kulinarische Eindrücke in ITALIA (exkl. Südtirol)
Hallo Tailevent,
deine Antwort hat mich ehrlich gefreut ! Zucht könnte tatsächlich eine brauchbare Alternative sein. Ich bin als Gourmet dem Kaviar nie wirklich nachgelaufen, habe aber andrerseits Plinis Zarenart auch nicht vom Tellerrand geschoben. So wie die Dinge momentan am kaspischen Meer liegen, wäre ein - zumindest vorrübergehender Verzicht - wünschenswert, damit unsere Enkel zumindest noch die Chance erhalten selbst darüber zu entscheiden, ob man Kaviar essen möchte, oder nicht. Ich bin wirklich kein Freund von Verboten und hoffe da einfach viel lieber auf die Vernunft der Leute. Wie du selber - erfreulicherweise - schon gesagt hast, wären Lachs und Aal auch ohne den Kaviar ein wunderbarer Gang gewesen. Karl |
25.10.2006, 16:41 | #6 |
Neuer Benutzer
Registrierungsdatum: 11.06.2006
Ort: berlin
Beiträge: 6
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kulinarische Eindrücke in ITALIA - Neapel - Procida
Am 31. August flog ich sehr früh morgens nach Neapel und mußte dort auf meine Freundin, die aus Paris einflog fünf Stunden warten. Dabei habe ich auch noch eine dieser kleinen Kuchenpizzen probiert, da es dort am Flughafen sonst nichts vernünftiges gab. Fürchterlich, aber Italiener haben da wohl einen anderen Geschmack, wie ich später noch sah.
Dann zu unserer Ferieninsel Procida, kurz vor Ischia. Mit 4 qkm recht überschaubar. Nachdem wir unser Quartier bezogen haben, am Ende einer Straße – Sackgasse – oberhalb einer Steilküste mit Blick aufs Meer musste ich erst einmal etwas vernünftiges essen. Dazu gingen wir ins nahgelegene etwas bessere Restaurant“ La Pergola“. Zum Glück war noch ein Tisch frei und so konnten den Tag in einem tollen Ambiente bei lauer Abendluft ab 20 Uhr im Garten zu einem guten Abschluß bringen. Als Antipasti ein Salat von Meeresfrüchten; vorzüglich. Danach dann Tagliatelli due colorie mit kleinen Tintenfischen und Muscheln. (Die Tagliatelli hatten auf einer Seite die normale Nudelfarbe, auf der anderen Seite waren sie schwarz. ) Bestimmt handgemacht und auch ein wenig dicker als maschinell hergestellte. Die Nudeln und die Soße waren köstlich. So etwas exzellentes an Nudeln hatte ich noch nie außer Haus. Eine weitere Portion wäre bestimmt besser gewesen. Doch vorher hatte ich schon für mich ein Entrecôte bestellt. Es war gut, aber noch besser die Pommes Frites, die auch noch kalt knackig waren. Meine Freundin hatte Kaninchen, was aber nicht so mein Fall war. Zum Salat gab es ligurisches Olivenöl. Zum Nachtisch ein Schokoladenkuchen und eine Peche Melba. Als Wein hatten wir einen Lacryma Christi bianco DOCG vom Vesuv, einer authochonen Weinrebe, wahrscheinlich von den griechischen Siedlern mitgebracht. Alles zusammen für EUR 90. Leider kam zum Schluß noch eine ziemlich große Gruppe Italiener, sodaß der Service ziemlich mit dieser Gruppe beschäftigt war. |
01.11.2006, 13:59 | #7 |
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Beiträge: 175
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Trattoria "da Ignazio"
Trattoria "da Ignazio"
Stadtteil: San Polo Calle Saoneri N. 2749 I-30125 Venezia Tel. +39.041.52 34 825 Ruhetag: Samstag Diese von außen unscheinbare Trattoria westlich des "Campo San Polo", in Venedigs Stadtteil "San Polo" gelegen, bietet autentische "venezianische Küche". Das Lokal selber ist elegant rückhaltend, mit kleinem Innenhof, gestaltet. Die Kellner sind - für Venedig nicht untypisch - in elegantem Weiß gehalten. Über allem "wacht" die Chefin des Hauses - eine richtige italienische Mama, die es geschickt vermag einerseits jedem das Gefühl zu geben "zu Hause" zu sein, und der man andererseits keine Empfehlung abschlagen kann. Wir persönlich haben durgängig verschiedene tages-fangfrische Fische genossen (die unbestrittene Stärke des Hauses). Die Preise sind für venezianische Verhältnisse "human" - vor allem aber stimmt die Qualität! Mkg André FAZIT: Wer Fisch mag und in Venedig nicht gefobbt werden will ist hier gut aufgehoben. |
01.11.2006, 14:18 | #8 |
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Beiträge: 175
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Taverna "KUS"
Taverna KUS
link zum Restaurant Via Castello 14 I-37010 San Zeno di Montagna (VR) Ruhetag: Mittwoch Tel.: +39.045.72 85 667 Wer an der touristisch überrannten Ostseite des Garda-Sees abseits von Touristen-Nepp gut speisen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Die "ewig" anmutende Anfahrt hoch auf den "Berg Baldo" (700mSh) dauert von Garda (A22 Autobahn-Abfahrt "Lago di Garda sud") aus ca. 20 Minuten, es lohnt sich alle mal. Im Ort mit Panorama-Blick auf den See ist dieses alte Gehöft Richtung Ortsende gelegen. Dort erwartet euch - entgegen dem Namen - ein exklusives kulinarisches Kleinod. Ein liebevoll renoviertes Bauernhaus mit neuem Wintergarten lädt zum verweilen ein. Die Tische sind großzügig bemessen, die Fürsorge des Services bemerkenswert. Da Herbst - werden wir mit einem mit Kastanien versetzen "Ferrari-Spumante" wilkommen geheißen. Die Speisekarte (ital. / deutsch) ist übersichtlich gehalten - man setzt auf Qualität statt auf Quantität. Die Speisen spiegeln die regionale Verwurzelung der Küche wieder. Lokalen Produkten, jahreszeitlich abgestimmt, wird Rechnung getragen. Besonders hervorzuheben ist die hauseigene Metzgerei - die sagenhafte Fleischprodukte (leicht geräucherten Speck, Salami, etc) herstellt. Diese werden auch - so profan es klingen mag - als Vorspeise angeboten. Serviert mit selbstgebackenen Brotsorten, Kastanien im Speckmantel gebraten etc. eine geschmackliche Offenbarung. Auch Gnocchetti mit Kürbis sind exzellent, Gans-Braten mit Kastanien gefüllt, Rinder-Entrecôte mit Steinpilz und Sellerie-Mandelgemüse sowie ein Ragout vom geschmorten Lamm munden. Die Portionen sind für ital. Verhältnisse sehr groß... Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist als sehr gut zu bezeichnen. Nimm dir etwas Zeit, um nach einem Caffè etwas die kleinen, individuell eingerichteten Stuben des Hauses auf dich wirken zu lassen. Wenn möglich, lass dir den 200 j. alten Weinkeller zeigen FAZIT: Für mich ein Ort, um die Seele (und den Magen) etwas "baumeln" zu lassen. |
01.11.2006, 14:55 | #9 |
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Il Desco
Ristorante Il Desco
Via Dietro San Sebastiano 7 I-37121 Verona tel. +39.045.59 53 58 Ruhetage: Sonntag, Montag Das Restaurant "Il Desco" ist eine italienische Institution. Der (sagenumwobene) Ruf eilt Elia Rizzo kilometerweit voraus. Wie in Italien meist, ist auch das "Il Desco" in einem unscheinbaren Gässchen gelegen, wer nicht aupasst läuft daran vorbei. Von außen vermeindlich klein, offenbart sich bereits im Entrée der Stil des Hauses - "grand cuisine": Links zum Speisesaal, geradeaus versinkt eine Wendeltreppe im Marmorboden (Toiletten), ringsrum stapelweise flankiert von erwerbbaren Produkten des Altmeisters (Bücher...). Der "Saal" hat eine durwegs noch als gemütlich zu bezeichnende Größe, zeitlose Eleganz gepaart mit moderner Kunst, die Ausleuchtung schaft ein angenehmnes Ambiente. Die Servicebrigarde ist so vornehm wie das Klientel, deutsch wird selbstverständlich (bei Bedarf) gesprochen. Eins vorweg - wer hier mit dem Geld knausert - der kommt nicht weit. Die Preise sind mitunter beeindruckend, das Degustationsmenü (Überraschung) mit knapp 100€ erscheint ok. Serviert werden durwegs gut bis tadellos zubereitete Gerichte, die vor allem ohne "Luxusprodukte" wie Hummer, Kaviar & Co auskommen. Jedoch erscheinte das ganze Menü eher lieblos und ohne Inspiration. Vielleicht habe ich mir einfach etwas anderes vorgestellt, beeindruckt vom großen Namen, der (vermeindlich) in der Küche werkt. Defacto stand Herr Rizzo an diesem Mittag im Entrée seines spärlich besuchten Lokals - rauchte!! - und machte einen sehr desinteressierten bzw. gelanweilten Eindruck (wie das Essen eben...). Da die neuen ital. Restaurantführer Ihn wieder (nach wie vor) zu den Top-Meisten Italiens zählen scheine ich mit meiner Auffassung wohl in der Minderheit zu liegen... FAZIT: Ohne Zweifel ein Altmeister, aber in einem Kreativ-Tal? In Verona kann für erheblich weniger Geld mindestens gleich gut (wenn nicht besser...) gegessen werden. Wem das Geld nicht zu schade ist, der möge hin gehn... alle anderen können wohl getrost darauf verzichten |
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