03.01.2006, 17:09 | #1 |
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Rauchverbots-Mythen
Weil ja immer viel Schwachsinn verbreitet wird – irische Pubs litten unter Rauchfreiheit, in Italien würden viele Kellner arbeitslos –, und der Dehoga auch kräftig mithilft die Gastronomen zu verunsichern ("Todesstoß") ohne entsprechende Tatsachen zu belegen – hier mal ein paar Daten zu den Auswirkungen einer verbindlichen Rauchfreiheit im Gastgewerbe:
Irland: Nach den ersten sieben Monaten nach dem Rauchverbot sanken die Bar-Umsätze in Irland um 2,7% – im Jahr vor Rauchverbot sanken sie um 7.1%. Der Rückgang wird zurückgeführt auf die gestiegenen Alkoholpreise und die generell seit Jahren sinkenden Umsätze. http://smokefree.ash.positive-dedic.../economics.html http://www.bma.org.uk/ap.nsf/Conten...sindex.Dublin,C Norwegen: Wie das norwegische Statistikamt mitteilte, überlebten nach dem Rauchverbot in Norwegen (seit Juni 2004) im Vergleich zum Jahr 2003 im Gastrosektor 3,6% mehr Einrichtungen. Die Zahl der landesweiten Gastro-Pleiten sank von 386 auf 372. Während es in Oslo genausoviele Bars und Pubs wie vor dem Rauchverbot gab, erhöhte sich die Zahl der Restaurants sogar. http://de.wikinews.org/wiki/Mehr_Re...bot_in_Norwegen http://ahgz.de/vermischtes/2005,11,503179812.html Schweden: Nach Rauchverbot in Schweden (seit Juni 2005); "Rauchfreie Kneipen sorgen für Zulauf" http://www.taz.de/pt/2005/09/19/a0163.nf/text.ges,1 Italien: Schon vor dem Rauchverbot teilte der zuständige italienische Gastroverband mit, das er keine Rückgänge erwarte. Mittlerweile befürworten 90% der Italiener die klare Regel – diese sei nicht mehr wegzudenken, so Wirte. In vielen Lokalen bleiben die Gäste nun sogar länger. Halten sich die Italiener sonst nicht gerne an Gesetze, ist das Rauchverbot eines der am meisten geacheten, nur wenige Verstöße mussten überhaupt sanktioniert werden. Blick nach Übersee "Umsatzanstiege nach Rauchverbot im Bundesstaat Massachusetts" Entgegen der Ängste einiger Gastronomen, die befürchteten ein Rauchverbot würde Gäste abschrecken, weil sie nach dem Essen nichtmehr zur Zigarette greifen können, stiegen die Umsätze in den Restaurants des Bundesstaates laut offiziellen Zahlen nach dem Rauchverbot seit Juli 2004. Der Sprecher der Massachusetts Restaurant Association teilte mit, das seine Organisation keine Meldungen über Umsatzrückgänge seiner Mitglieder erhalten habe. Viele Eigentümer befürworten insbesondere die Einheitlichkeit des bundesweiten Rauchverbotes. http://news.bostonherald.com/localR...articleid=72272 New York: 8,7% Umsatzanstieg nach Rauchverbot, 2,800 neue Arbeitsplätze http://smokefree.ash.positive-dedic.../economics.html Persönliche Bemerkungen: Während in Halb-Europa Raucher wie Nichtraucher glücklich zusammen sitzen, nicht getrennt werden, die Umsätze neutral bleiben bis leicht ansteigen, und sich die Wirte teure Lüftungsanlagen und etliche Reinigungskosten sparen, setzt man in Deutschland immer noch auf Seperation der Gästen, und glaubt man könne phsyikalische Gesetze ausser Kraft setzen, die heissen das toxischer Rauch sich nicht durch Schildchen vom durchdringen eines ganzen Raumes abhälten lässt. Und weil die meisten Wirte ohnehin rauchen, ist es auch kein Wunder das sie zwar gerne heulen wenn die Umsätze fallen, aber an der 75% Bevölkerungsgruppe der nichtrauchenden kein Interesse haben. Und wenn der sogenannte "Restaurant"verband auch noch für den Rauch kämpft, seinen Mitgliedern nahelegt doch lieber in Umbauten zu investieren und Geld für Lüftungen auszugeben und Angst macht anstatt seriös aufzuklären, muss man sich nicht wundern wenn immer Gäste weg von Kneipen und Lokalen und bleiben, und fühlt sich errinnert an das typische zaudern der Deutschen. Wer erst auf gesetzlichen Druck 3 Jahre dafür braucht um in ein paar größeren Lokalen die Aschenbecher vom Tisch zu nehmen, kann auch solange auf die entsprechenden Umsätze verzichten. Stillstand ist der Tod, und auf den arbeitet im speziellen der Dehoga zu. Es ist bezeichnend, das den meisten Wirten die Farbe der Tischdecke wichtiger ist, als die Rauchfrage, obwohl die, sogar von vielen Rauchern, eindeutig beantwortet ist. Und weil die Toleranz bei den meisten Rauchern trotz aller Apelle und Aufklärung nicht half, Wirte ohne verbindliche Regelung bei Nachfrage immer Aschenbecher ausgeben werden, und Freiwilligkeit auch nichts bringt, ist meine Position diesbzgl. eindeutig: jeder soll rauchen können, und jeder soll die Freiheit haben nicht mitrauchen zu müssen. Die Aussage Raucher sollten doch bis "nach dem Essen" mit dem rauchen warten, finde ich immer weider eigenartig, da es mir persönlich egal ist ob ich etwas esse, trinke oder nichts tue wenn geraucht wird, und desweiteren in Lokalen schließlich ja immer gegessen wird. Und da jedes Lokal nunmal auch Arbeitsplatz darstellt, und Raucher es immer gleich leicht haben einen Schritt vor die Tür zu setzen – egal ob Lokal, Büro, Bar, Imbiß oder Kneipe – empfiehlt sich die Lösung ala Italien. Geändert von Micha26 (03.01.2006 um 17:39 Uhr). |
06.01.2006, 03:17 | #2 |
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AW: Rauchverbots-Mythen
Hallo
und mit Verlaub. Ich bleibe dennoch skeptisch! Deutschlands Gastroszene ist mit Irland schon allein deshalb nicht zu vergleichen, weil z.B das Bier in der Kneipe genauso viel kostet wie im Supermarkt. Und so erfreuen sich Kneipen auch auf dem irischen Land eines regen Besuchs. Die allseits auftretenden und beliebten Musiker tragen sicher auch einiges dazu bei. Italien... hier hat Gastronomie, Essen gehen und gutes Essen überhaupt einen höheren Stellenwert als im (immer noch vergleichsweise) kulinarischen Entwicklungsland Deutschland. Die Mentalität diesbezüglich ist nunmal in Italien eine ganz andere. Dazu könnte man etliches ausführen, ich lasse das jetzt mal. Will aber auch nicht unerwähnt lassen, dass Italien viel sonniger ist als Deutschland, also die Raucher sich ähnlich freudig und gesellig unter freiem Himmel treffen wie unserenorts bei einer Party in der Küche. Naja, und obs in Schweden auch klappt oder in Spanien viel weniger. Sicher bin ich mir, und in dem Punkt stimme ich der Dehoga zu, in Deutschland wird das Rauchverbot der Gastromie insgesamt deutliche Schwierigkeiten bereiten. Da gehen mir Statistiken oder Vergleiche zwischen Äpfeln und Birnen vorbei. Vor allem den Kneipen / Bars (wenn es denn auch da zum Rauchverbot kommen soll) wird das schaden. Und ich frage mich jetzt schon, wer denn die Umbauarbeiten in den Restaurants zahlen soll. Der Gast doch ganz sicher nicht?! In der Theorie hört sich manches toll an, und das diese den Nichtraucher erfreut, von mir aus. Mein Vorschlag: Solche sicherlich wertvolle Ideen setzt man doch am besten dann durch, wenn der Aufschwung wieder da ist. Und der soll doch bekanntlich in Kürze kommen. Bravo, da freu ich mich schon drauf. Aber ansonsten möchte ich als Gastronom bitte nicht weiter belastet werden, als ohnehin schon genug. Um das zu erwirtschaften was erforderlich ist, ist weit mehr nötig als noch vor einigen Jahren, und auch da haben wir alles andere als Däumchen gedreht. In diesem Jahr gilt es z.B bei uns mal ebenso ein Dach zu erneuern, was nebenbei mehrere Tausend Euros kostet. In diesem Sinne würde ich Nichtraucher und Statistiker, die von mir verlangen derlei sauteure Umbauten vorzunehmen bitten so lange daheim zu speisen, bis eine solche Investition wirklich lohnenswert ist. Aus: Ansichten eines Gastronoms. Geändert von Bonito (06.01.2006 um 03:23 Uhr). |
06.01.2006, 16:46 | #3 |
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AW: Zaudern
Das ist doch genau das typische: Die im Norden sagen, achja, in Italien klappts natürlich (obwohl das vorher niemand gedacht hätte), weils da wärmer ist und die Pizzen so gut, in Irland (das Kneipenland schlechthin, viele "Trinker") klappts halt auch irgendwie, da spielen halt Musiker, und sowiso ist halt nen kleines Land, in Skandinavien, Norwegen, Finnland irgendwie auch, da ist die Gastronomie halt anders, in Großbritannien wird es auch irgendwie klappen, ist halt ne Insel, New York auch, naja ist halt ne Großstadt – nur bei uns klappts nicht, wir haben nicht soviele Attraktionen, nur den Rauch? Das glaube ich manchmal nämlich auch.
"Die Mentalität in Italien ist eine andere"? Also vor dem Rauchverbot galt Italien als DAS Land in dem Bürger auf jedes Gesetz pfiffen und dort in Scharen antraten wo rauchen verboten war – nun begrüßen 90% das Verbot, und es gab nichtmal viele Strafen, es ist nichtmehr wegzudenken. Easy going. Was einfach in irischen Pubs, aus denen vorher Rauch nicht wegzudenken war, klappt, im kalten Norden und selbst bei den gesetzesuntreuen Italienern, klappt überall. Grund für den Pessimismus ist doch nur die Angst vor Verlusten die einem immer eingeredet wird, und Grund ist auch das typisch deutsche Zaudern nach dem Motto: Naja, wir überleben ja gerade so, und lieber das behalten, als die Chance auf Neues und mögliche Zuwächse. Und es könnte ja, womöglich, eventuell, wahrscheinlich, vielleicht einer meiner Stammkunden nichtmehr kommen; es kämen zwar gleichviel neue, aber lieber den einen behalten, bzw. im keine Veränderung zumuten. 1) welche "Umbauten" sind denn erforderlich wenn lediglich die Aschenbecher von den Tischen geräumt werden? Keine, Null. Was machen die Gastronomen zur Zeit ohne Rauchverbot, bei der "freiwilligen Verpflichtung"? Sie investieren in Trennung ihrer Gäste, bauen Wände ein, viele kaufen sich sogar neue achso-tolle noch teurere Lüftungsanlagen – das kostet doch. Und in 5 Jahren können sie diese Investition in den Tee drücken. 2) Alle Ländern, alle praktischen Erfahrungen zeigen das Gegenteil der Dehoga-Propaganda, warum sollte die Rauchfreiheit in Deutschland plötzlich Bars und Kneipen schaden wenn es nirgends anders so war; und wer nicht auf Statistik steht soll halt nach Dublin oder Limerick fahren, nach Rom oder sonstewo aufs Land 3) immer mehr Leute bleiben weg aus Kneipen und Bars – das schädigt doch; der Rauchgehalt bleibt gleich, nur gibt es mehr Nichtraucher Also tut mir Leid ich weiß wirklich nicht was an einer klar geregelten Rauchfreiheit – im Gegensatz zu den jetzigen Zuständen – schädlich sein soll. Es ist klar, einfach umzusetzen, jeder verstehts, es wird selber kontrolliert, und Rückgänge gibts auch nicht. Lediglich die Kosten für ständig laufende Lüftungen fallen weg, und die Angestellten können auch wieder besseren Service leisten – wer kann schon ständig im Rauch arbeiten und dabei beste Leistung bringen? Was soll denn geregelte Rauchfreiheit für "Probleme" bringen? Nur weil der Dehoga (der vielleicht gerademal 20% der Wirte vertritt) das gerne erzählt, schon seit 10 Jahren gegen Nichtraucher schießt, und schon 2003 sagte, Lokale hätten schon "40% Nichtraucherbereiche", und sich gerne Untergangsszenarien enbildet und posaunt um von konstruktiven und klaren Lösungen abzulehnen? Warum tut er das? Weil er nicht das berichtet was tatsächlich passiert ist und passieren würde (wo sind die seriösen Berichte über nicht zurückgehende Umsätze in Irland, New York, Skandivien, Italien etc.?) sondern das, was seine Mitglieder hören wollen – das Rauchfreiheit schädlich ist. Warum wollen die Mitglieder dies hören? Weil Wirte zu 80% selber rauchen. Und dann wird halt regelmäßig, ohne Angabe von Quellen und Belegen, behauptet: ja, irgendwo gäbe es irgendwie in Irland, da doch einen Wirt der irgendwie ja doch Rückgänge von "80%" hatte, "erzähle man so". Das die Rückgänge vor dem Rauchverbot in Irland 15% betrugen wird nicht gesagt; abgesehen davon gibt es immer Rückgänge, ob mit oder ohne Rauch. Vorhersage: Wenn auch das letzte EU-15 Land alle Arbeitsplätze rauchfrei gemacht hat (incl. Bars und Kneipen) wird man in Dt. immer noch ausweichen und sagen: Ja, bei denen klappt es natürlich, aber bei uns, naja, mmmh...ne das geht nicht. 'Können wir nicht machen, die Wirte wollen drinnen selber rauchen. Und da die Gastronomie von sich aus nichts tut – Nichtraucher"tische" sind doch lächerlich, und in Bars und Kneipen unsinnig –, obwohl es seit 4. Jahren gastrotechnisch bergab geht, brauch sie sich u.a. auch nicht wundern das es keinen Aufschwung gibt, der kommt nämlich nicht von alleine. Die Gastronomie redet auch gerne von den hohen Betriebskosten, investiert aber gleichzeitig in stromfressende, teure Lüftungsanlagen (die man in Irland nicht braucht) und nimmt höhere Ausfallzeiten der Angestellten in Kauf – wie passt das zusammen? Wenn ich jetzt in ein beliebiges Restaurant gehe, finde ich dort mehr Aschenbecher als Stühle, vielleicht noch den Angestellten der grade pausiert und an einem der Tische raucht, und frage mich dann doch, auf was der Inhaber bei der ganzen zurückliegenden Diskussion – 80% wollen rauchfrei essen, 75% rauchen nicht – denn wartet, und warum er glaubt, das Gäste, die zu Hause ganz normal rauchfrei essen können, denn bei ihm Geld ausgeben sollen? Oder geht es ihm nur darum nichts zu verändern, und darum, das seine Angestellten drinnen rauchen können? Aber achja, stimmt, es gibt ja da die Vereinbarung: im März 2008 will er dann etwas tun. Solange braucht er nämlich um die Hälfte seiner Aschenbecher am Mittag nicht auf die Tische zu stellen, um damit wenigstens ein bißchen die 75% der Nichttabakkonsumenten anzusprechen. Wie lange will man warten bis man etwas tut? Bis es 2035 nur noch 5% Raucher gibt, die sich alle in den Kneipen rumtreiben, und die Wirte sagen, sie wollten "ihre Stammkunden, die alle rauchen" nicht verlieren? P.S.: wer auf den Aufschwung wartet ohne etwas zu tun, kann lange warten Geändert von Micha26 (06.01.2006 um 17:32 Uhr). |
06.01.2006, 17:29 | #4 |
Gast
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AW: Rauchverbots-Mythen
Wie dem auch sei. Meine Meinung bleibt unverändert und das Thema ließe sich sicher fast endlos weiter diskutieren.
Nur noch dies an unserem persönlichen Beispiel: Wir tun einiges für den Aufschwung. Hierunter eine ständige Verbesserung der Küchenleistung, immer wieder neue innovative Aktionen und interessante Events rund um das Thema Küche und Wein, etc. etc. . Reglementierungen für den Gast oder gar Verbote enthält unser immer wieder zu überarbeitender Ideenkatalog allerdings nicht. Einen Aufschwung erleben wir trotz Konkurrenz und allgemeiner Jammerei und "Geiz ist Geil"-Mentalität im Lande. Und das frühere Kneipengänger seit Jahren fernbleiben, weil die Lokale ja so verraucht sind halte ich für ein Gerücht!! Gruß, Bonito. |
06.01.2006, 17:35 | #5 |
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AW: Rauchverbots-Mythen
Sie weichen schon wieder aus; neue Ideen, allen Gästewünschen entsprechen ja, except rauchfrei. Es ist mir und vielen anderen Gästen ziemlich egal was auf der Weinkarte steht, welche Farbe die Tischdecken haben, wie gut das Fleisch, welche Frisur der Kellner oder welches Interieur das Lokal hat wenn nichtmal grundlegendste Dinge eingehalten werden.
Selbst wenn das Essen dort nur 4 Euro kostet ist mir das ziemlich gleich, da ich dann lieber anderswo oder zu Hause diniere wo ich mir nicht vorkomme wie ein Verbrecher nur weil ich keinen Rauch mag, und ohne diesen viel besser essen kann. Rauchfreiheit ist doch in einem Lokal kein Sonderwunsch, sondern Selbstverständlich, und wer rauchen will, macht diesen Sonderwunsch kenntlich, und, je nach Größe des Lokals, kann diesem dann in Extrazimmern o.ä. entsprochen werden. Zu sagen man sei offen für alle Ideen und alle Wünsche, mit Ausnahme der, die von 70% der Bevölkerung kommen und geäußert wurden, halte ich nicht nur für ignorant sondern auch für betriebswirtschaftlich fahrlässig – andere Branchen könnten sich dies nicht leisten. >"Und das frühere Kneipengänger seit Jahren fernbleiben, weil die Lokale ja >so verraucht sind halte ich für ein Gerücht!!" Wieso "frühere"? Gabs schonmal rauchfreie Kneipen? Ich meinte damit das vor 30 Jahren vielleicht 70% geraucht haben, die Kneipen heute aber noch das gleiche sind, obwohl nur noch 25% rauchen. Ist doch logisch das viele Leute der Kneipe dann nichtmehr die Tür einrennen. >"Reglementierungen für den Gast oder gar Verbote enthält unser immer >"wieder zu überarbeitender Ideenkatalog allerdings nicht. Ich fühle mich schon reglementiert wenn ich, nur weil ich nicht rauche, entweder ganz draussen bleibe muss, oder in nem Nebenzimmer oder ner Zone sitzen muss. Interessant das man den Gästewünsch so ignorieren kann, nur weil es vielleicht mal 2,3 Leute gibt die nen Ascher wollen. Die Wirte glauben immer noch unsere Republik bestünde aus 95% Rauchern, und reden den mehrheitlichen Wunsch nach Rauchfreiheit ganz einfach weg. Apropos Reglementierung und Verbot: Ich bin Gast, der Kunde ist König, also darf ich sicherlich auch dauerpfurzen oder am Tisch urinieren? Da sollte man mal nicht so sein. Wie schon in anderen vorangegangen Artikeln der User sorgt das dafür, dass der einzelne Raucher in einem vollen Lokale – natürlich ohne Toleranz und die böse "Reglementierung" seine Zigarette oder Zigarette raucht und mitunter alle anwesenden das nachsehen haben – wer wird denn da eingeschränkt, der einzelne Raucher der genauso gut vor dem Essen draussen oder nach dem essen in einem Fumoir hätte rauchen können, oder die Mehrheit der Gäste die einfach nur essen wollen, und nicht von der Interolanz des Gastes und der Unfähigkeit des Wirtes selbstverständliche Standards zu setzen eingeschränkt werden wollen? Man stelle sich doch mal vor es gebe kein Rauchverbot im Kinosaal und die Gäste würden dort nicht "reglementiert". Was würde passieren? Die Raucher würden kommen wie immer, aber rauchen, was dazu führt das Gäste ausbleiben. 56% forderten in einer letzten Umfrage auch ein Rauchverbot in Kneipen. Glauben sie ernsthaft, das diese große Anzahl virtuell ist? Natürlich gehen viele derjenigen trotzdem dorthin weil es keine Alternative gibt, bzw. weil sie mit ihren Freunden trotzdem hingehen, bzw sie es einfach tolerieren. Nennen Sie mir doch mal einen Grund warum jemand, der nicht raucht, mit Vorliebe in eine Kneipe gehen sollte um dort sein Geld auszugeben? Wenn ich überhaupt dort hingehe, dann mit Unwohlsein, und damit, lieber auf das eine oder andere dort zu verzichten, weil die Luft einfach widerlich ist. Oder halt früher gehen. Das Argument was jetzt kommen könnte kennt man ja schon genug: Ja, wenns ihnen nicht passt, dann gehen sie halt nicht in das Lokal !– genau das werde ich, wie andere auch, auch tun. Nur dann möchte ich bitte auch keine Klagen hören wenn die Umsätze fehlen, oder sogar Geschäfte schließen müssen. Und das nur weil der Wirt einen rauchenden mehr schätzt als zwei nichtrauchende, und seinen Markt und seine Kunden nicht kennt, bzw. nicht kennen will. DAS ist typisch deutsch. P.S.: warum muss ich mich eigentlich dafür rechtfertigen, das ich nicht rauche und diesen Wunsch als Gast vortrage? Geändert von Micha26 (06.01.2006 um 18:09 Uhr). |
07.01.2006, 20:54 | #6 |
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"Gast"gewerbe? - Beispiele aus der Praxis
Um das ganze mal abzuschließen:
1. Ein Beispiel aus Zürich, In einem Restaurant-Café: Eine rauchige Existenz mit seiner Frau sitzt im als Nichtraucher deklarierten Bereich neben einem Gast. Sofort wird die Zigarette gezückt. Der "Chef de Service" sagt: "Eigentlich ist hier Nichtraucher, aber ich bringen ihnen gleich einen Aschenbecher." Das intervenieren der Gäste (anständig und ruhig), obwohl diese ca. 10 Mal soviel konsumierten wie die beiden rauchigen Menschen, blieb seltsamerweise erfolglos. Der Raucher-Mann sagt dann noch: "Ich getraue mich fast nicht, eine Zigarette anzuzünden", tat es dann aber trotzdem... Raucher konsumierten: 2x Mineralwasser und Zigaretten Nichtraucher konsumierten: 3x Penne, 4x Mineralwasser, 2 Espresso, 2 Apfelstrudel mit Rahm, 2 Cüpli 2. Ein netter Imbiß bietet eine Reihe von Speisen – empfangen wird man aber von der Angestellten die, da nicht viel los ist, sich die Zeit mir rauchen vertreibt, ab und zu sind auch mal ihre (arbeitslosen) Freunde zu besuch, die sich während ihres Stundenaufenthaltes die Zeit mit rauchen (natürlich anderswo gekauft) und einem Kaffee vertreiben. 3.O-Ton eines Berliner Restaurants auf die Frage nach rauchfreien Plätzen: "Nichtraucherplätze? Klar, ab der Sommersaison können sie unsere Außenterasse nutzen." Manchmal weiß ich echt nicht ob es Vorsatz, Unvermögen oder Gleichgültigkeit diesbzgl. im Gastgewerbe ist – die Umsätze scheinen jedenalls nicht so wichtig zu sein. |
11.01.2006, 18:07 | #7 |
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AW: Rauchverbots-Mythen
Hallo,
ich habe ein kleines Restaurant in Frankreich. Hier müsste ich auch raucherfreie Zone sein laut dem Evin-Gesetz, da es zu klein ist, um Extrazonen für Raucher bzw Nichtraucher einzurichten. Kaum ein Lokal hält sich hier aber daran. Seit mehreren Monaten (seit es zu kalt ist, um den ganzen Innenraum offen zu halten) haben wir aber den Innenraum zur Nichtraucherzone erklärt und ich kann nur sagen: Wir haben auf keinen Fall weniger Kunden, sondern mehr (wobei das auch daran liegt, dass wir langsam etwas bekannter werden). Die Nichtraucher freuen sich, die nichtrauchende Bedienung auch und sogar viele Raucher sind glücklich, bei einem guten Essen nicht eingenebelt zu werden. Draußen haben wir einen Tisch mit Aschenbecher und Stühlen und wer es gar nicht aushält, kann dort zwischendurch eine qualmen. Selbst Raucher, die am Anfang etwas mäkeln, bleiben komischerweise nach dem Essen noch länger gemütlich sitzen. Ich bin vom Ergebnis jedenfalls sehr angetan. Schöne Grüße Cosima (raucht selbst) |
11.01.2006, 18:45 | #8 |
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Ein Lokal zum wohlfühlen
Herzlichen Glückwunsch zu der Entscheidung – viele Lokale erleiden dennoch Nachteile durch eigene Rauchfreiheit, da es letztlich immer Raucher gibt die eben doch ins nächste Lokal wechseln, was wegfallen würde wenn es auch in Frankreich eine allgemeine Rauchfreiheit (ohne die Kompliziertheiten des Evin-Gesetzes), gäbe.
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11.01.2006, 23:13 | #9 | ||
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AW: Rauchverbots-Mythen
Hallo Micha,
andererseits kommen aber dafür die Nichtraucher, die in eine verqualmte Bude sonst nicht kommen - und das sind inzwischen ja eindeutig mehr. Allerdings wäre ich auch für totales Nichtrauchen in Restaurants, allein schon, um die Ungerechtigkeit zwischen großen und kleinen Restaurants zu beseitigen. An das Evin-Gesetz halten sich hier eh die wenigsten - und wenn, dann in zweifelhafter Art und Weise. Bei Bistros sehe ich das auch wieder anders. Aber die Düfte eines wirklich guten Essens durch Rauch zu verhunzen wäre doch schade. Schöne Grüße Cosima |
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