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Kalbskopf

Der Siebeck-Effekt:

Wenn W. Siebeck sich unter seinem Namen anmeldet, dann wird die Küche versuchen, für diesen Tag Spitzenprodukte zu erhalten. Also nicht den zwei Tage alten Fisch verwenden, sondern absolut fangfrischen Fisch servieren, besonders große Morcheln (zum Füllen) kaufen, überlegen, was kann ich ihm für Raritäten aus dem Privatkeller anbieten (Außerhalb der Karte könnte ich Ihnen zum Fisch noch einen 1996iger xxx ... anbieten.) ...

Wenn es nicht bekannt ist, dass er kommt, aber er erkannt wird, dann kann an den Gerichten zwar nicht mehr viel gemacht werden, aber die Küche wird höchste Sorgfalt verwenden, ein paar Scheiben Trüffel mehr hobeln, eventuell einen kleinen Zwischengang (überbackene Austern) als Überraschung einschieben, der Service wird sich extrem bemühen usw.

Zusammengefasst: Siebeck ist kein Normalgast.

Er hat einmal (1995) ganz begeistert über eine Übernachtung im „Hotel des Berges“ in Illhaeusern (Haeberlin) geschrieben: „Vom getrüffelten Rührei bis zur Crème brûlée; die selbstgemachten Terrinen, Würste sowie ein kleiner Gugelhupf, das schmeckte sogar mir, der schon lange nicht mehr frühstückt...“

Wir waren einige Tage später dort: Getrüffeltes Rührei und Terrinen haben wir nicht gesehen.
Das war die Geburtsstunde des Siebeck-Effekts.

Taillevent

Hallo Kalbskopf,

das trifft aus meiner Sicht sehr genau, was Gastronomen für Gäste, die ihnen wichtig erscheinen, tun können.

Persönlich bin ich lieber ein No-Name, Sonderbehandlungen haben etwas Verpflichtendes. Am meisten beeindrucken mich Häuser, in denen jeder Gast, das Gefühl hat, er sei ein VIP (zB Louis XV, La Pergola).

Kulinarische Grüße
Taillevent

tayo

Hallo zusammen,

Kaum zu glauben, dass ihr das Hotel auch kennt.
Ich war damals dort und hatte ein 3 Tage Wellness Wochenende. Das Buffet dort fand ich richtig lecker. Naja um Geschmäcker lässt sich streiten...

Viele liebe Grüße

Taillevent

Da muss ich doch widersprechen Über die Frische der Fische konnte man an unserem Abend sicher nicht streiten. Das Buffet mag bei deinem Besuch sicher lecker gewesen sein, die Fische waren sicher auch einmal frisch, in dem Zustand wird man sie wohl nicht eingekauft haben, vielleicht war es auch ein einmaliger Ausrutscher, aber worüber soll man jetzt streiten
Kulinarische Grüße
Taillevent

tayo

Hallo Taillevent,

dann tut es mir leid, ich habe es leider falsch verstanden. Ich dachte, dass dir das Essen dort nicht geschmeckt hat. Aber dieser Ausrutscher mit dem Fisch, das kann doch jeden mal passieren! Ich habe selbst mal in einem Hotel gearbeitet, ein recht kleines aber die benutzen z.B. Obstsalate eine Woche lang! Man soll dann nur das Obst raus machen, das nicht mehr wirklich frisch aussieht!

Taillevent

Hallo tayo,

zuerst einmal vielen Dank für die Antwort.Ich bewundere Deinen Großmut, aber das relativiert natürlich auch Deine Zufriedenheit im Ochsen.
Häuser, die mich (bzw meine Geldtasche) wiedersehen wollen, sollten frische Fische und frischen Obstsalat anbieten. Und dies regelmäßig und nicht nur gelegentlich
Kulinarische Grüße
Taillevent

tayo

Hallo Taillevent,

ja das stimmt. Wenn man schon Geld ausgibt, dann erwartet man auch frische Sachen! Aber ich glaube, Hotels und Gaststätten versuchen eben zu sparen wo es geht! Und das lassen sie uns dann spüren

Aber wenn ich ehrlich sein soll schmeckt mir das 1 - 2 Tage gelegene mehr, als das frische.