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Alt 06.10.2009, 08:01   #7
black-brown-white
Erfahrener Benutzer
 
Registrierungsdatum: 22.06.2005
Ort: Kärnten
Beiträge: 1.199
AW: Österreich - Linz - Verdi - Lukas

hallo taillevent, mit deiner antwort sprichst du mir aus der seele, nur das marketing der französischen produkte ist einfach besser und es wirkt seit so langer zeit auf uns ein, dass man lieber auf nummer sicher geht und den gast mit franz. produkten begegnet.
hier in kärnten versuche ich da auch ein wenig regionalismus zu betreiben und ein paar leute von der sinnhaftigkeit zu überzeugen. bisher teilweise erfolgreich. einen bauern in tirol davon zu überzeugen, dass er mit spitzenzüchtung weiter kommt ist teilweise nicht ganz ohne. ich erinnere mich an einen fall. damals lebte ich noch in oberösterreich, also schon sehr lange her und es brach ein bekannter von mir dazu auf, sich nicht mehr um die massentierhaltung zu kümmern und stattdessen eben rückzuzüchten. sowas dauert und so kam er schliesslich bei hühnern an, die weitaus robuster waren, weisse eier legten (ganz was schlimmes!) und weitaus weniger fleisch binnen der selben zeitspanne boten. anfangs noch schlachtete er diese hühner nach gewisser zeit und das ergebnis was: die knochen waren robuster, die kunden verweigerten die hühner, weil sie auch ein wenig andersfärbig waren und weil die knochen eben nicht mit dem tischbesteck so leicht zu knacken waren. dazu kam noch ein weitaus höherer preis und so ging er dazu über, die tiere weitaus länger leben zu lassen und nur mehr in einzelteile zu verkaufen. leider übersah er dabei, dass die tiere teilweise, je nach zucht grobfasrig wurden und auch teilweise einen oft recht strengen geschmack entwickelten. immer mehr verrante er sich aufgrund seiner sicher 10 jährigen bemühungen um bessere hühner in eine sackgasse aus der er nicht mehr heraus kam. die angrenzenden bauern lachten über ihn, er ging pleite und arbeitet heute als versicherungsmakler. den hof war er los. ich fürchte kein einzelschicksal im zusammenhang mit pionierarbeit besonders in der landwirtschaft. aus meiner sicht war er auch nach 10 jahren weitaus noch nicht so weit wie die franz. konkurrenz. da liegt der hund begraben!
die einstellung der meisten konsumenten geht bei hühnern insbesondere dahin, dass sie ganz weiche knochen wollen, bei den eiern müssen diese braun sein, weisse werden teilweise weggeworfen und was die qualität anbelangt sind kunden mit dem tatsächlichen geschmack eines huhns völlig überfordert. daher auch die immer jüngeren hühner, die einfach zu handhaben sind und keinen speziellen geschmack mehr ausbilden.
hätte sich aber der bekannte von mir auf anderes geflügel, wie wachteln, rebhühner,... konzentriert, wäre er eventuell heute noch im geschäft, weil eben diese gnadenlose vergleichbarkeit fehlte.
ich spreche häufig mit bauern der region, manche poste ich hier auch ein wenig, aber die meisten ziehen sich bald wieder zurück, weil nicht nachgefragt wird. ein huhn das 12 euro kostet ist viel zu tuer meinen viele. ich sehe das immer wieder auch bei ja natürlich hühnern, die bleiben oft in den regalen liegen. zum verständnis, ja natürlich ist eine der ersten biomarken eines diskonters in österreich und ansich sehr erfolgreich zu relati günstigen preisen. nur in dem falle steht eben ein sehr grosser konzern dahinter, welcher genau vorgibt was zu funktionierne hat und was am markt absetzbar ist. ich als marketer versuche immer wieder bauern zu einer gruppe zusammen zu schliessen, welche sich besseren lebensmitteln widmet, aber die meisten sehen in den anderen eher konkurrenten und sind sich ihrer sache überhaupt nicht sicher, vorallem weil der regionale markt hier in kärnten, die preise nicht goutiert. hier wird viel bioware als normal verkauft, weil viele konsumenten dem bio nicht vertrauen. ansich ein paradies für konsumenten, weil die qualität generell sehr hoch ist, aber um dann wirklich an die qualitativ höheren grenzen zu gelangen fehlt der mut, der markt und auch das kapital einen derartigen prozess durch zu stehen. mein beispiel der freilandschweine, welches ich hier postete ist ein fall, in welchem beide jungbauern fixe und gute berufe haben und so einem "hobby" nachgehen können. der grund ist da, das verständnis auch, aber der markt fehlt völlig.
der von dir und auch mir gesehene trend zum regionalismus muss erst wirklich in den köpfen der köche ankommen, bevor sich was tut und dann so langsam in der bevölkerung. ich fürchte das dauert, oder wird abgewürgt....
liebe gruesse:

bbw
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